Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Peternader, Leo
Band: 22 (1870), ab Seite: 77. (Quelle)
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Peters, Ignaz (Germanist, geb. zu Sedel bei Aussig in Böhmen 7. November 1834). Ein Sohn des fürstlich Lobkowitz’schen Forstmeisters Adolph P. zu Liebeschitz bei Auscha. Nachdem er die unteren Schulen an kleineren Lehranstalten seiner Heimat besucht, bezog er im Jahre 1852 die Universität zu Prag, wo er, sich dem Lehramte und mit Vorliebe der deutschen Sprachforschung zuwendend, die Vorträge von Schleicher, G. Curtius, Const. Höfler u. A. hörte. Im Jahre 1855 kam er als supplirender Lehrer an das Gymnasium zu Pisek, im Jahre 1857 als Lehrer an das Gymnasium zu Leitmeritz, wo er noch thätig ist. Der größte Theil seiner den Forschungen der deutschen Sprache gewidmeten Arbeiten ist in Fachblättern zerstreut, und zwar in Haupt’s „Zeitschrift für deutsches Alterthum“, Bd. X: „Althochdeutsche Glossen einer Prager Handschrift des Prudentius“ (S. 367); – in Frommann’s „Die deutschen Mundarten. Eine Monatschrift für Dichtung, Forschung und Kritik“ (Nürnberg, später Nördlingen, seit 1858 Vierteljahrschrift), II. Jahrg. (1855): „Mundartliches aus Nordböhmen“ (S. 30, 234); „Kinderreime aus Nordböhmen“ (ebd. 288); – III. Jahrg. (1856): „Bobelatschen“ (S. 502); – IV. Jahrg. (1857): „Aus einem Vocabularius vom Jahre 1432“ (S. 289, und VI. Jahrg. [1859], S. 175); – V. Jahrg. (1858): „Lexikalisches im Anschlusse an Weinhold’s Beiträge zu einem schlesischen Wörterbuche“ (S. 472); – im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Neue Folge, II. Bd. (1855): „Deutsche Handschriften in Prag“ (S. 30, 140 u. 165); – III. Bd. (1856): „Deutsche Handschriften zu Raudnitz“ (S. 6 u. 77); – in Franz Pfeiffer’s „Germania. Vierteljahrschrift für deutsche Alterthumskunde“, IV. Jahrg. (1859): „Ortsnamen auf arun-arin“ (S. 34); – „Ueber deutsche Ortsnamen“ (S. 376); – XII. Jahrg. (1867): „Zur Kunde altdeutscher Ortsnamen“ (S. 469); – in L. Herrig’s „Archiv für neuere Sprachen und Literaturen“, Bd. XXVI: „Beitrag zur slavischen Ortsnamenforschung“; – in den vom Vereine für Geschichte der Deutschen in Böhmen herausgegebenen Beiträgen zur Geschichte Böhmens, Abthlg. II., Bd. I: „Andeutungen zur Stoffsammlung in den deutschen Mundarten Böhmens“, auch besonders erschienen (Prag 1854, 8°.); – in den Jahresberichten des Leitmeritzer Gymnasiums für 1858, 1864 und 1865: „Beiträge zur Dialektforschung in Nordböhmen“; anonym gab er anläßlich der Uebergriffe, zu welchen die čechische Partei [78] in den Angelegenheiten des Schulwesens in Böhmen sich geneigt zeigte, heraus: „Ueber die Ansprüche der Deutschen an die Gymnasien Böhmens. Von einem deutschen Schulmanne aus Nordböhmen“ (Prag und Leitmeritz 1862, 8°.). Kleinere Beiträge aus seiner Feder enthält auch Kuhn’s „Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung“.

Handschriftliche Notizen von Herrn Jos. Mar. Wagner.