BLKÖ:Pehem, Joseph Johann Nepomuk
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 428. (Quelle) | |||
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[429] beendete P. zu Constanz, Innsbruck und zuletzt zu Wien, wo er im Jahre 1771 die juridische Doctorwürde erlangte und zugleich zum Professor des Kirchenrechts an der Universität in Innsbruck ernannt wurde. Im Jahre 1775 wurde ihm das Directorat des dortigen adeligen Convicts übertragen und ihm im Jahre 1777 der Charakter eines k. k. Rathes verliehen. Im Jahre 1779 erhielt er zugleich mit dem Charakter eines k. k. nieder-österreichischen Regierungsrathes die Professur des geistlichen Rechtes an der Wiener Universität, welche er bis an sein Lebensende bekleidete. P. war als Rechtsgelehrter vornehmlich in seinem Fache schriftstellerisch thätig. Seine Schriften sind: „Disquisitio historico iuridica de consensu parentum“ (Oeniponti 1771, 8°.); – „Jus ecclesiasticum publicum“, Pars Ia (Vindobonae 1781, 8°.); – „Versuch über die Nothwendigkeit einer vorzunehmenden Reformation der geistlichen Orden und das Recht der Regenten, aus eigener Macht dieselben in allen Ländern zu reformiren, einzuschränken und aufzuheben" (ebd. 1782, 8°.); – „Abhandlung von Einführung der Volkssprache in den öffentlichen Gottesdienst" (ebd. 1783, 8°.); – „Jus ecclesiasticum universum“ (ibid. 1786, 8°. maj.); – „Praelectionum in ius ecclesiasticum universum methodo discentium utilitati adcommodata congestarum partes duo“ (ibid. 1789–1790, 8°. maj.); – „Historisch-statistische Abhandlung von Errichtung, Ein- und Abtheilung der Bisthümer, Bestimmung der Erzbisthümer, Bestätigung, Einweihung und Versetzung der Erz- und Bischoffe, vom römischen Pallium und Eide, welchen die Erz- und Bischoffe nebst anderen Prälaten dem römischen Papste schwören müssen, und von den Gerechtsamen der Regenten, in Ansehung dieser Gegenstände in vier Abtheilungen an das Recht gestellt ..." (ebd. 1790, 8°.), diese Schrift erschien anonym „von einem Freunde des kirchlichen Alterthums"; – „Vorlesungen über das öffentliche und Privatkirchenrecht", 3 Theile in 2 Bänden (Wien 1803, Doll, 8°.), eine Uebersetzung des oben angeführten Werkes: „Praelectiones in jus ecclesiasticum“ u. s. w. Professor Pehem zählte zu den energischesten Vertheidigern der Josephinischen Maßnahmen in den kirchlichen Reformen, für welche er als Lehrer und Schriftsteller zugleich thätig war.
Pehem, Joseph Johann Nepomuk (Rechtsgelehrter, geb. zu Stockach am Bodensee am 8. April 1740, gest. zu Wien 17. Mai 1799). Die Studien- De Luca, Journal der Literatur und Statistik, Bd. I, S. 46 u. f. – Weidlich (Christoph), Biographische Nachrichten von den jetzt lebenden Rechtsgelehrten in Deutschland (Halle 1781 u. f.. Schwetschke u. S., 8°.) Bd. III, S. 235. – Kunitsch (Michael), Biographien merkwürdiger Männer der österreichischen Monarchie (Grätz 1805). II. Heft, S. 54. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8 °.) Bd. IV, S. 172. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig, Brockhaus, 4°.) III. Section, 14. Theil, S. 482. – Oesterreichische Biedermanns-Chronik. Ein Gegenstück zum Phantasten- und Prediger-Almanach (Freiheitsburg [Akademie in Linz] 1785, kl. 8°.) I. (u. einziger) Theil, S. 131. – Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808, Gerh. Fleischer d. Jüng, 8°.) Bd. X, S. 308.