Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 326. (Quelle)
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Noch ist ein Künstler desselben Namens, Ludwig Passini, vielleicht ein Sohn des obigen Kupferstechers Johann P., bemerkenswerth.[BN 1] Derselbe ist gleichfalls Aquarellmaler und hat Studien in Rom gemacht. Er scheint in Gratz ansässig zu sein. In den Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins waren von ihm zu sehen im Jahre 1854, November: „Italienisches Bauernmädchen“ (85 fl.); – „Kirchen-Interieur“ und „Klosterpforte“ (à 65 fl.); – im Jahre 1855, Juni: „Das Innere des Dogenpalastes mit dem Brunnen in Venedig“; – „Corte Tomasi, das Haus der Bianca Capello“ (250 fl.); – „Römisches Bauernmädchen“; – „Hirtenknabe in der Campagna“; – im Jahre 1858, Februar: „Ueberreste des Tempels des Mars ultor“ und „Peschiera vecchia im Arco d’Ottavia in Rom“. [Kataloge der Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins 1854, November; 1855, Juni; 1858, Februar.]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Passini, Ludwig [Bd. XXI, S. 326, in den Quellen] (Maler, geb. zu Wien im Jahre 1832). Sohn des geschickten Kupferstechers Johann Passini [Bd. XXIII, S. 323]. Bezog, 16 Jahre alt, die Wiener Kunstakademie, wo er sich unter Männern wie Ender [Bd. IV, S. 38], Führich [Bd. V, S. 5], Kupelwieser [Bd. XIII, S. 392] bildete. 1850 übersiedelte er mit seinen Eltern nach Triest, ging von dort nach Venedig und lernte in Italien den Maler Karl Werner kennen, der den jungen Künstler liebevollst förderte. Passini ließ sich nun in Rom nieder, war erst als Architecturmaler thätig, seit 1864 malt er aber Darstellungen aus dem italienischen Volksleben und Bildnisse, und machte sich bald einen ausgezeichneten Namen. Von Rom aus gingen seine Aquarelle in alle Welt. Von diesen letzteren fanden folgende: „Domherren im Chor“; – „Vorlesen in Chioggia“; – „ Religionsunterricht in Rom“; – „Ein Chioggiatin“; – „Eine Magdalena“; – „Eine Wäscherin“; – „Vertrauliche Mittheilung“ und ein paar Bildnisse in der Kunstabtheilung der Weltausstellung 1873 in Wien ungetheilten Beifall, und neben Makart’s, Matejko’s, Canon’s, Angeli’s, Deferegger’s und Kurzbauer’s Namen wurde auch jener Passini’s am häufigsten und als einer von jenen genannt, welche die österreichische Kunst auf der Ausstellung am glänzendsten vertraten.
    Mittheilungen u. s. w., wie bei Doby, I. Jahrg. (1872/73), Sp. 57. [Band 26, S. 399]