BLKÖ:Angeli, Heinrich von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 11 (1864), ab Seite: 354. (Quelle) | |||
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P. J. N. Geiger [Bd. V, S. 423] sein Lehrer wurde. Im Jahre 1856 begab sich A. nach Düsseldorf, besuchte dort die Akademie, wurde aber im folgenden Jahre ein Schüler des berühmten Historien- und Bildnißmalers Emanuel Leutze, in dessen Atelier Angeli sein erstes historisches Bild: „Der Königin Maria Stuart wird das Todesurtheil verkündet“, vollendete. Noch besuchte der junge Künstler Belgien und Holland und begab sich nach kurzem Aufenthalte in Wien (Juni 1859) nach München, wo er durch drei Jahre künstlerisch thätig war und die folgenden größeren Gemälde ausführte: „Kaiser Joseph bei der Hungersnoth in Böhmen“; – „Cromwell und seine Lieblingstochter“; – „Maria Stuart Gang zum Schaffot“; – „Ludwig XI. bittet Franz de Paula um Verlängerung seines Lebens“, welch letzteres Bild Angeli für den Unterstützungsverein in München gemalt und damit seinen künstlerischen Ruf begründet hat. In München war es Professor Piloty, mit welchem er vornehmlich verkehrte. Nun kam A. nach Wien, wo er mehrere Porträte ausführte, aber schon im Mai 1863 begab er sich nach Paris, wo er das Bild: „Tod des Marc’ Anton“ vollendete. Ueber Berlin kehrte er zu Ende desselben Jahres nach Wien zurück, wo er mit der Ausführung eines Gemäldes aus der Zeit der großen Kaiserin Maria Theresia, für die Belvedere-Gallerie betraut wurde. Außer mehreren Genrebildern und Porträten, unter letzteren jenes des Altgrafen Salm, seiner Gemalin und ihres Kindes, hat A. noch gemalt: „Antonius und Kleopatra“; – „Antonius vor der Leiche des Julius Cäsar“. A. gehört zur realistischen Richtung. Sein auch in Wien ausgestellt gewesenes Bild „Ludwig XI. vor Franz de Paula“ verkündet es, daß der noch nicht 24jährige Maler desselben eine höchst beachtenswerthe Kraft sei.
Angeli, Heinrich von (Historienmaler, geb. zu Oedenburg in Ungarn 8. Juli 1840). Seine Eltern lebten als Gasthauspächter in Oedenburg; der Sohn zeigte als 12jahriger Knabe bereits großes Talent für die Kunst, denn ohne Unterricht in derselben erhalten zu haben, porträtirte er mit seltenem Geschicke. Da es den Eltern an Mitteln fehlte, um eine so kostspielige Ausbildung dem talentvollen Knaben angedeihen zu lassen, nahm sich sein Oheim, der k. k. Hof-Wachswaarenfabrikant Georg von A. desselben an und im Jahre 1855 begann A. den Besuch der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, wo Professor- Wiener Zeitung 1863, Nr. 3.