BLKÖ:Anschütz, Roderich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Angeli, Heinrich von
Band: 11 (1864), ab Seite: 355. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Roderich Anschütz in Wikidata
GND-Eintrag: 116312416, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Anschütz, Roderich|11|355|}}

Anschütz, Roderich (dramatischer Dichter, geb. zu Wien 24. Juli 1818). Sohn des dramatischen Künstlers und k. k. Hofschauspielers Heinrich A. Beendete die philosophischen und juridischen Studien in Wien und trat im Jahre 1852 in den Staatsdienst, und zwar in das damalige, nachmals aufgelöste und später wieder errichtete Ministerium für Handel und öffentliche Bauten, in welchem er noch zur Stunde bedienstet ist. Ohne in früherer Zeit irgend ein Zeichen seiner poetischen Thätigkeit gegeben zu haben, und so ganz einer von den „Stillen im Lande“, die nur sich und ihrer Muse leben, trat er im Jahre 1857 zuerst mit einer größeren Arbeit auf, und zwar mit dem fünfactigen Trauerspiele: „Brutus und sein Haus“, welches am 30. März g. J. zum ersten Male im Burgtheater gegeben wurde; diesem Werke folgte einige Jahre später ein zweites: „Johanna Gray“, Trauerspiel [356] in fünf Aufzügen, auf derselben Bühne zum ersten Male am 8. März gegeben. Sein jüngstes, an derselben Bühne Mitte März 1863 zum ersten Male gegebenes Stück: „Kunz von Kaufung“, Schauspiel in fünf Aufzügen, erfüllte nicht die Erwartungen, die man an den Dichter der vorgenannten zwei Dramen gestellt hatte.

Wiener Zeitung 1857, Abendblatt Nr. 75; – dieselbe 1861, Hauptblatt Nr. 58. – Ost-Deutsche Post 1857, Nr. 74; – dieselbe 1863, Nr. 79. – Donau-Zeitung 1861, Nr. 62. – Deutsche allgemeine Zeitung 1861, Beilage zu Nr. 224. – Presse (Wiener polit. Blatt) 1863, Nr. 79 [Beurtheilung des Schauspiels „Kunz von Kaufung“ von Emil Kuh, der anläßlich des Umstandes, daß in den poetischen Schöpfungen des Dichters sich kein Fortschritt, im Gegentheile ein Nachlassen zeige, den französischen Witz reproducirt: „L’Homme d’esprit peut bien faire un couplet, mais il faut être poète, pour en faire trois“, welcher in leichtem Gewande einen wahren Gedanken verbirgt].