BLKÖ:Maxandt, auch Maxant, Johann Nepomuk Albert

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Max, Michael
Band: 17 (1867), ab Seite: 169. (Quelle)
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Maxandt, auch Maxant, Johann Nepomuk Albert (Organist und Tonsetzer, geb. zu Diwicz in Böhmen 22. März 1750, gest. zu Friedberg 19. December 1838). Die ersten musikalischen Kenntnisse erlangte M. von dem tüchtigen Organisten Rokos, der in der Segert’schen Schule ausgebildet, System und Methode dieses berühmten Meisters sich trefflich angeeignet hatte und dieselbe an begabte Schüler weiter verpflanzte. Von Rokos tüchtig ausgebildet, wollte Maxandt sein Glück in der Welt versuchen. Er ging nun nach Ober-, dann nach Niederösterreich, wo er nach seinem eigenen Geständnisse in mehreren Klöstern und Stiftern als Musicus diente. Um das Jahr 1773 kam er in das Stift Schlegel in Oberösterreich, wurde in demselben als Musicus und Tafeldecker aufgenommen, und verließ es im Jahre 1776, um seiner Anstellung als Schulrector und Chorregens an der Pfarrkirche zu Friedberg in Böhmen, einem unweit dem Stifte Hohenfurth gelegenen Marktflecken, zu folgen. Dort in einem seinen Talenten ganz zusagenden Wirkungskreise entwickelte er eine rege Thätigkeit, und bildete eine große Anzahl Schullehrer und Musiker, unter welch’ letzteren Nepomuk Thür, Prämonstratenser-Chorherr in Schlegel, Mathias Pernsteiner, Organist der Stadt Gmunden, Andreas Schober, Kammermusicus bei Ernst Fürsten Schwarzenberg, Joseph Wradna, Waldhornist in Prag, und Simon Sechter, berühmter Musiklehrer und Componist in Wien, besonders hervorzuheben sind. Aber auch als Componist, namentlich im Kirchenstyle, hat Maxandt nicht Unerhebliches geleistet. Von seinen Compositionen sind bekannt: „Eine Messe für die Akademiker zu Linz“, die ebenda im Stiche erschienen ist; – außerdem 18 anders Messen, – 6 Motetten, Tantum ergo, u. s. w., – 42 Arien, – 6 Messen für Requiem, – verschiedene Präludien und Ausführungen für die Orgel, – dann mehrere Sonetten, Variationen, Andante und dergleichen Stücke für das Pianoforte. Maxandt wurde für seine Verdienste um die Schule und Kirchenmusik mit der goldenen Civilverdienst-Medaille ausgezeichnet. Er starb zu Friedberg im hohen Greisenalter von 88 Jahren, und das auf seinem Grabe vor der Pfarrkirche zu Friedberg nahe am Oelberge aufgestellte eiserne Kreuz verdankt er der Pietät des einen seiner Schüler, des nachmaligen Ministers Andreas Freiherrn von Baumgartner [Bd. I, S. 191].

Linzer Zeitung 1865, Nr. 213; Berühmte Friedberger. Biographische Denkmäler von Jordan Cajetan Markus [im Feuilleton]. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 286. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 598. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden 1856, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 921. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 8°.) S. 597.