BLKÖ:Pernsteiner, Mathias

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Pernhardt, Marcus
Band: 22 (1870), ab Seite: 37. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Mathias Pernsteiner in Wikidata
GND-Eintrag: 103933042, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Pernsteiner, Mathias|22|37|}}

Pernsteiner, Mathias (Tonsetzer, gest. zu Kufstein in Tirol um die Mitte der Sechziger-Jahre des laufenden Jahrhunderts). Die kurzen Mittheilungen über ihn erwähnen, daß er einer alten musikalischen Bürgerfamilie aus „Friedberg“ entstammt – in einem alten Urbarium des Friedberger Gemeinde-Archivs kommt schon der Name „Pernsteiner“ mit der besonderen Bezeichnung „Fiedler“ vor. Welches Friedberg, da es mehrere Orte dieses Namens im Kaiserstaate gibt, gemeint ist, ist vor der Hand schwer zu bestimmen. Es könnte wohl das im nordöstlichen Winkel der Steiermark gelegene landesfürstliche Städtchen Friedberg sein, obwohl im Hinblicke auf seinen Lehr- und Musikmeister Johann Nepomuk Maxandt [Bd. XVII, S. 169] es wahrscheinlich der bei Hohenfurth in Böhmen gelegene Marktflecken Friedberg sein dürfte, wo eben Maxandt seit 1776 als Schulrector und Chorregens angestellt war. Bei Maxandt erwarb sich P. die ersten musikalischen Kenntnisse, war dann einige Zeit zu Hellmandsodt[WS 1] im Haselgraben, einer Ortschaft in Oberösterreich, wo sich die Familiengruft der Grafen Starhemberg befindet, als Schulgehilfe thätig und besuchte von dort aus fleißig die Oper zu Linz, wodurch er einigermaßen seinen musikalischen Geschmack läuterte. In einiger Zeit begab er sich nach Wien, wo er bei Simon Sechter die fertige Ausbildung in der Harmonielehre und im Contrapuncte erhielt. Ob er von Wien aus unmittelbar nach Salzburg ging, ist nicht festgestellt, bestimmt aber bekleidete er einige Zeit die Stelle [38] eines Chorregenten in Salzburg und kam von dort in gleicher Eigenschaft nach Kufstein in Tirol, wo er durch viele Jahre bis an seinen Tod wirkte. Er wird als bedeutender Kirchencomponist geschildert, dessen Compositionen sich fast in allen Kirchenmusik-Archiven Eingang verschafft haben und gerne gehört wurden. Ob etwas von denselben im Drucke erschienen, ist nicht bekannt, wie denn überhaupt in den Musik-Lexicis Pernsteiner’s Name vergeblich gesucht wird.

Zeitschrift für katholische Kirchenmusik. Herausgegeben von Johannes Ev. Habert (Druck bei Breitkopf und Härtel in Leipzig, gr. 8°.) III. Jahrg. (1870), Nr. 2, S. 15.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Hellmonsödt (Wikipedia).