Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 19 (1868), ab Seite: 396. (Quelle)
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55. Müller, Marcus (Kupferstecher in Prag, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Prag 17. Februar 1738). Ueber die sonstigen Lebensschicksale dieses Künstlers, der zu Prag lebte und arbeitete und dessen Blätter in der Manier des berühmten Birckhardt ausgeführt sind, ist nichts bekannt. Das Bruderschaftsbuch der Marianischen Congregation bei St. Clemens in der Prager Altstadt gibt unter dem 19. Februar 1738 in lateinischer Sprache von seiner Bestattung ad S. Stephanum minorem Nachricht. Von den von ihm gestochenen Blättern – sämmtlich Heiligenbilder u. dgl. – sind ziemlich viele bekannt, und zwar: „Das Marienbild in der Karlshofkirche in der Neustadt Prag“ (12°), dasselbe hat auch der bereit erwähnte Elias Müller [s. d. S. 343, Nr. 8] gestochen, Marcus machte es noch einmal und behielt die alte Unterschrift bei. Es ist dasselbe, welche Dlabacz bei Elias Müller unter Nr. 33 aufführt; – „Marienbild von Saatz“, mit der Unterschrift: ZateCensIis DoLorosa MVnI tVnos VIrgo rosa Inter spInas gLorIosa. In Lebensgröße. M. Müller sculp. in Carolino (12°.); – „Marienbild zu Brünn bei den Jesuiten“; – „Pervetusta B. M. V. icon prope Grupnam in cava tilia ante annos amplius trecentos inventa“ dem Prospecte des Orts (8°.); – „Der H. Johannes von Nepomuk“, mit dem Prospecte der Prager Brücke. Marcus Müller sculpsit f.; – derselbe mit der Inful und dem Bischofsstabe und einem Palmenzweige in der rechten Hand, [397] in der Glorie. Unten ist das königl. Prager Schloß sammt Prager Brücke und dem Graf Sternberg’schen Wappen angebracht. Auf der zweiten Seite ist, wie Dlabacz schreibt, „die Zunge dieses großen und allgemein verehrten heiligen Landespatrons und Martyrers sehr sauber abgedruckt“. Beide Stücke sind als Titelblatt zu einem Formel- und Ritualienbuch zur Einweihung von Johannesbildern, das in Altprag im Jahre 1721 bei Karl Joh. Hraba (8°.) erschienen ist, beigelegt worden; – „H. Johannes, vor einem Crucifix knieend und betend“ mit beigelegtem Gebet; – „S. Joannes Nepomucenus per stellas proditus in aqua“ (8°.); – „Der H. Johann von Nepomuk betend vor einem Marienbilde“ (8°.); – „Der H. Johann von Nepomuk in der Mitte der andern böhmischen Landespatrone“ (4°.); – „Das Grab des Heiligen“ (8°.); – „Effigies Comitis Joannis Ioseph de Thun und der heil. Johann von Nepomuk“, nebst Darstellung einer Kirche (8°.); – „B. Zdislawa e Comitibus de Berka, Ord. S. Dominici, cuius corpus Jablonae in Ecclesia Ordinis etc. asservatur“ (8°.); – „Der H. Günther“ (8°.); – „Der H. Martin“ (12°.); – „Maria Electa Ord. Carmelitarum“ (12°.). – „Der H. Liborius auf dem Karlshofe in der Neustadt Prag“ (8°.); – „Der H. Claudius, Märtyrer“ (8°.); – „Der H. Franz Xaver S. J.“ (12°.) u. m. A. Der Künstler setzt unter die genannten und andern Arbeiten entweder seinen ganzen Zunamen Müller oder denselben mit Beifügung des M.: M. Müller, und das sculpsit entweder ganz oder halb ausgeschrieben, oder nur durch die Anfangsbuchstaben sc.) angedeutet, hinzu.

Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 448. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. X, S. 14. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 729.