BLKÖ:Lauska, Franz Ignaz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 225. (Quelle)
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Lauska, Franz Ignaz (Tonsetzer, geb. zu Brünn 13. Jänner 1769, gest. zu Berlin 18. April 1825). Wo und unter wem er sich in der Musik und zwar vornehmlich im Clavierspiel ausgebildet, ist nicht bekannt. Kaum 24 Jahre alt, war er bereits als Kammermusicus im Dienste des Churfürsten von Bayern. Dann machte er größere Kunstreisen, und ließ sich zu Frankfurt a. M., Hamburg, Kopenhagen und Berlin als Claviervirtuos überall mit großem Erfolge hören. In den ersten Jahren des laufenden Jahrhunderts befand sich L. auch in Wien, wo er nach Gerber’s Zeugniß (1804) bei Albrechtsberger den Contrapunct studirt haben soll. Während dieses mehrjährigen Aufenthaltes daselbst, soll L., wie Gaßner berichtet, sich mit Unterrichtertheilen in der Musik beschäftigt haben. Später übersiedelte er nach Berlin, wo er bis an seinen Tod – eine Reise nach Italien ausgenommen – als Musiklehrer lebte. L. wurde als ein fertiger Pianist, der sein Instrument mit Geschmack behandelte, seiner Zeit gerühmt. Als Compositeur war L. auch thätig und seine Compositionen erheben sich auf 45 Opus-Nummern; es sind Sonaten, zwei- und vierhändig für das Clavier, Rondo’s, Variationen, Polonaisen, deutsche Lieder u. dgl. m. Seine Compositionen wurden zu seiner Zeit gern gespielt und insbesondere seinem Opus 32: „Capriccio pour Pianoforte“, sagt man viel Gutes nach. Gerber und Dlabacz zählen einige seiner Arbeiten auf. Auch für den musikalischen Unterricht war L. schriftstellerisch thätig und gab heraus: „Angenehme und nicht schwere Tonstücke mit Applicatur für das Pianoforte“, Opus 33, und in Whistling’s musikalischer Literatur (S. 891) wird er gemeinschaftlich mit Bečwarowsky [Bd. I, S. 218] als Herausgeber der in Berlin bei Schlesinger 1812 erschienenen „Kleinen praktischen Clavierschule“ bezeichnet.

Neue Wiener Musik-Zeitung, herausgegeben von Franz Glöggl, Jahrg. 1857, S. 8. [Daselbst heißt es: „L. soll – nach Gerber – 1840 bei Albrechtsberger den Contrapunct studirt haben“. Das wäre also geschehen, als Lauska schon 70 Jahre alt war! Das ist ein Druckfehler und soll – wie es bei Gerber auch richtig heißt – 1804 statt 1840 stehen. Auch ist hier 1821 als L.’s Todesjahr angegeben.] – Gerber (Ernst Ludw.), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. III, Sp. 194. – Neues [226] Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden 1857, Rob. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 727 [nach diesem gest. am 28. April 1825]. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 531 [nach diesem gest. im J. 1821]. – Becker (Carl Ferdinand), Systematisch-chronologische Darstellung der musikalischen Literatur von der frühesten bis auf die neueste Zeit (Leipzig 1836, Robert Friese, 4°.) Sp. 377 [nach diesem wäre L. am 18. April 1825 gestorben]. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen … (Prag 1815, Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 186. – Schuberth (Julius). Musikalisches Handbuch. Eine Encyklopädie für Tonkünstler und Musikfreunde (Leipzig und New-York, kl. 8°.) S. 158.[BN 1]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Lauska, Franz Ignaz[WS 1] [Bd. XIV, S. 225].
    Handschr. biogr. Notizen und vollständiges Compositionen-Verzeichniß im Archiv der Gesellschaft u. s. w., wie bei Haas. [Band 26, S. 397]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Franz Joseph.