Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 431. (Quelle)
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Kusý, Andreas (Tonsetzer, geb. zu Swietla im Czaslauer Kreise Böhmens 27. März 1761, gest. zu Prag 29. December 1809). Sohn bürgerlicher Eltern, kam im Alter von 11 Jahren aus seinem Geburtsorte in die musikalische Stiftung an der Teinkirche in Prag, welche unter Praupner’s Leitung stand, der den jungen talentvollen Knaben unentgeltlich unterrichtete. Bis zum Jahre 1778 war K. Sängerknabe; da er mutirte, mußte er seine Stelle verlassen. Er hörte nun die Philosophie an der Prager Hochschule und wurde im Jahre 1780 als Tenorist an der St. Michaelskirche angestellt. Bis zum Jahre 1792 sang er an mehreren Kirchen Prags; nun wurde er Hauscanzellist im Dienste des Grafen Franz de Paula Hartig [Bd. VII, S. 392]. Mit diesem erleuchteten Staatsmanne machte er Reisen durch Deutschland, wo er mit Virtuosen und Musikfreunden bekannt wurde. Im Jahre 1797 verlor er seinen edlen Gebieter durch den Tod; aber dieser hatte im letzten Willen seinen treuen Diener nicht vergessen und, obwohl K. nur fünf Jahre in des Grafen Diensten gestanden, ihm doch eine lebenslängliche Pension von 300 fl. jährlich ausgesetzt. Im Jahre 1802 nahm K. wieder eine Tenoristenstelle an der Kreuzherrenkirche in Prag an, an welcher Praupner zu jener Zeit Musikdirector war, den K. nun mit seinen besten Kräften unterstützte. K., der das Violoncelle meisterhaft spielte, hat für sein Instrument mehrere Sonaten und Solo’s geschrieben, die jedoch nicht gedruckt erschienen sind. Der Kirchenchor auf dem Strahow besitzt noch von ihm ein gut gesetztes schönes „O salutaris hostia“.

Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 169. – Meusel (Joh. Georg), Teutsches Künstler-Lexikon (Lemgo 1808 und 1809, 8°.) Bd. I, S. 541.