Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kopf, Ferdinand
Band: 12 (1864), ab Seite: 436. (Quelle)
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Kopff, Johann (Maler, geb. zu Iglau in Mähren 19. December 1763, gest. zu Krakau 25. April 1832). Er kam in jungen Jahren nach Krakau zu seinen Oheim, dem Maler Dominik Estreicher [Bd. IV, S. 108], bei dem er sich in der Kunst, die er später nicht ohne Erfolg ausübte, ausbildete. Später begab er sich nach Warschau und vervollkommnte sich im Atelier Bacciarelli’s, bei dem er mehrere Jahre arbeitete. König Stanislaus, bekannt als Mäcen der Künste und Wissenschaften, beschenkte K., als er dessen Talent kennen gelernt, mit einer goldenen Denkmünze, welche des Königs Bildniß trug. Im Jahre 1790 kehrte K. nach Krakau zurück, wo er seinen bleibenden Aufenthalt nahm und über 40 Jahre seine Kunst ausübte. K. ertheilte Privatunterricht im Zeichnen und Malen, malte aber auch Porträte in Oel und Miniaturen auf Elfenbein, und einige größere historische Bilder. Im Miniaturbilde besaß er seine Hauptstücke. Von seinen Arbeiten sind bekannt: „Die Anbetung der h. drei Könige“, gemalt in Warschau 1789; – „Coriolan und seine Mutter“; – „Sardanapal und Arbaces“; – „Elpinike“; – „Leda“; – „Flora“; – „Christi Geburt“; – „Die Versuchung Christi“; – „Andromeda“. Seit dem Jahre 1822 war er oft in Galizien, wo er viele Porträte malte. Seine Arbeiten, in denen er ebenso viel Fleiß, als Geschick und Geschmack beurkundet, werden geschätzt und finden sich meist zerstreut im Privatbesitze. Ueber die Unrichtigkeiten, welche in Nagler’s Künstler-Lexikon über Kopff mitgetheilt werden, vergleiche das Nähere in den Quellen.

Rastawiecki (Edward), Słownik malarzów polskich tudzież obcych, w Polscie osiadlych lub csasowo w niéj przebywających, d. i. Lexikon der polnischen Maler, wie auch der fremden, die sich in Polen bleibend niedergelassen, oder aber nur einige Zeit aufgehalten haben (Warschau 1850, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. I, S. 336 [nach diesem gest. 25. April 1832). – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München, Fleischmann, 8°.) Bd. VII, S. 143 [berichtet von ihm: Er malte Bildnisse und historische Darstellungen, und zwar in verschiedenen Städten. Zuletzt kam er nach Polen, arbeitete längere Zeit zu Krakau und starb um 1812. Diese Mittheilung ist unrichtig. Nicht zuletzt kam K. nach Polen, sondern eben in früher Jugend, und Polen – später Krakau – wurde seine zweite Heimat. Auch starb er nicht um 1812, sondern volle 20 Jahre später. Nagler, Dlabacz, Meusel und Tschischka nennen ihn auch Johann Vincenz, während er in Polen einfach als Johann (Jan) K. erscheint]. – Meusel (Joh. Georg), Teutsches Künstler-Lexikon (Lemgo 1808 und 1809, 8°.) Zweite umgearb. Auflage, Bd. I, S. 308. – Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottlieb Haase, kl. 4°.) Bd. II, Sp. 106. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 370.