Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Jandrić, Mathias
Band: 10 (1863), ab Seite: 68. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Jantl in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Jandl, Anton|10|68|}}

Jandl, Anton (Historien- und Porträtmaler, geb. zu Gratz 1723, gest. 7. Mai 1805). Da er schon in früher Jugend Talent für die Malerkunst zeigte, gaben ihn die Eltern zu einem Maler, dessen übrigens unzulänglichen Unterricht er durch drei Jahre genoß, worauf er sich zur besseren Ausbildung nach Wien begab. Nach kurzem Aufenthalte daselbst ging er nach Salzburg, München und Speyer, überall seine Geschicklichkeit im Porträtmalen mit Erfolg verwerthend. Nach Wien zurückgekehrt, verweilte er nur kurze Zeit in dieser Stadt und begab sich nach Brünn, wo damals Franz Palko arbeitete, und unter Anleitung dieses Meisters malte J. zehn Jahre, zuerst in Brünn, später in Wien. Nun kehrte J. in seine Vaterstadt Gratz zurück, wurde zum ständischen, und nicht wie es bei Nagler heißt: städtischen Maler ernannt, und malte bis an seinen Tod Porträte und historische Bilder. Von seinen zahlreichen Bildern sind bekannt das Hochaltarbild: „Der H. Johann der Täufer“, in der Pfarrkirche zum H. Johann in der Leonharder Vorstadt in Gratz; die „4 Stationen des Kreuzweges“, in der Pfarrkirche h. Kreuz am Waasen; die Altarblätter in den Kirchen zu Luttenberg, Tobelbad, St. Veit am Vogau; zwei Altarblätter auf besondere Festtage in der Kirche am Weizberge; die lebensgroßen Porträte des Grafen und der Gräfin von Lengheim und sonst noch viele große, wie auch Miniaturporträte. J. starb im hohen Alter von 83 Jahren. Man rühmt J. als geschickten Zeichner und seine Porträte ihrer Aehnlichkeit wegen. Jandl war ein enthusiastischer Verehrer des großen Mengs.

Winklern (Joh. Bapt. von), Biographische und literarische Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern, welche im Herzogthume Steyermark geboren sind u. s. w. (Gratz 1810, Franz Ferstl, kl. 8°.) S. 91. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Sect. 14. Theil, S. 300. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 408. – Schreiner (Gustav Dr.), Grätz (Gratz 1843), S. 282. – Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Alb. von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, A. Schrötter (Gratz 1841, 8°.) Neue Folge. VI. Jahrg. Heft 2, S. 73. – Schmutz (Carl), Historisch-topographisches Lexikon von Steiermark (Gratz 1822, Kienreich, 8°.) Theil II, S. 117. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 163, 164, 367.