BLKÖ:Hertzinger, auch Herzinger, Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hertzinger
Band: 8 (1862), ab Seite: 404. (Quelle)
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Hertzinger, auch Herzinger, Anton (Maler und Kupferstecher, geb. zu Fallbach in Oesterreich unter der Enns im Jahre 1763, gest. zu Prag um 1832). Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der Akademie der bildenden Künste zu Wien, wo er auch längere Zeit arbeitete. Später, 1802, begab er sich nach Prag, wo er am Clementinum beschäftigt war, auch hatte er sich einige Zeit in Dresden aufgehalten. Er malte und stach Genrebilder und Landschaften; vornehmlich gelangen ihm Thierstücke, und er nahm sich in diesen den berühmten J. H. Roos zum Muster. Seine Stiche führte er meist in Tuschmanier aus. Von seinen Stichen sind bekannt: „Zeichenstudien in Crayon-Manier“ 2 Hefte (in Folio à 6 Blätter), das erste enthält Baumparthien, das zweite Thierstücke nach H. Roos und A. van de Velde; – „Thiergruppe“ nach C. Dujardin in Aquatinta (Qu. Fol.); – „Zwei Thierstücke“ in Aquatinta-Manier nach H. Roos (Qu. Fol.); – „Landschaft mit Wasserfall“ nach einem Bilde von Ruysdael in Aquatinta-Manier (1795, Royal-Fol.); – „Der Buchenhain“, ebenfalls nach Ruysdael, in Aquatinta (Qu. Fol.); – „Die Vehmburg“, nach Klengel, das Gegenstück zu dem Vorigen; – „Faun, eine Nymphe im Schilfe ergreifend“, nach P. P. Rubens, Aetzdruck (Fol.); – „Erzherzog Karl empfängt van Rudolph von Habsburg die Heldenkrone“, allegorisches Bild in Aquatinta, in Gemeinschaft [405] mit Pfeifer nach Füger gestochen; – „Das Monument von Klopstock“, nach Mechau und Klinsky, gestochen und braun gedruckt in Sepiamanier (Qu. Roy. Fol.); das Landschaftliche besorgte Mechau, das Architektonische Klinsky; kostbares Blatt und vor der Schrift noch im hohen Preise (8 Thaler). Von seinen landschaftlichen Stichen sind bekannt: „Ober-Berschkowicz“, nach der Zeichnung von A. Pucherna, 1802 (gest. 1807, 4°.); – „Schloss Gratzen“, nach A. Nowotny (1798, 4°.); – „Humpoletz“, nach Alex. Parzizek 1803 (1807, 4°.); – „Kumburg“, nach F. K. Wolf 1786 (1807, 4°.); – „Jung-Wozicz“, nach A. Pucherna 1807 (1807, 4°.); – „Slatinan“, nach der Zeichnung von Josephine Freiin von Malowecz, 1802 (1807, 4°.). Wenn Nagler von ihm berichtet, daß er bereits „um 66 im vorigen Jahrhundert“ – worunter doch nur 1766 verstanden sein kann – „anfing sich mit Werken bekannt zu machen“, so ist dieß offenbar ein Irrthum, da H. erst 1763, nach Tschischka gar erst 1768, geboren wurde und weder 2 Jahre vor seiner Geburt, noch im Alter von 3 Jahren bereits Kupferstiche gearbeitet haben kann. Außer den Initialen seines Namens A. H., bediente er sich auch eines Monogramms, welches in dem, in den Quellen genannten Werke „die Künstler aller Zeiten und Völker“ abgebildet ist.

Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 617. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 141. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1857, Ebner u. Seubert, Lex. 8°.) Bd. II, S. 373. – Meusel (J. G.), Künstler-Lexikon vom Jahre 1808, Bd. I, S. 387. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, 8°.) S. 365 [nach diesem geboren zu Wien 1768]. – Schwaldopler, Historisches Taschenbuch. Mit besonderer Rücksicht auf die österreichischen Staaten (Wien, Doll, kl. 8°.) II. Jahrg. (1802), S. 208.