Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hegedüs, Samuel
Band: 8 (1862), ab Seite: 200. (Quelle)
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Hegedüs, Ludwig (Schauspieler und dramatischer Dichter, geb. zu Kisujszállás in Groß-Kumanien im Jahre 1818, gest. zu Pesth 18. Juli 1860), Die unteren Schulen besuchte er in seinem Geburtsorte und gab schon damals Beweise seines poetischen Talentes; alsdann setzte er die Studien bis 1836 in Debreczin fort. In diesem Jahre schloß er sich an die unter Direction des Ludwig Fáncsy [Bd. IV, S. 142] stehende Schauspielergesellschaft an und wurde nach einigen Jahren Mitglied des Pesther National-Theaters. Neben seinem Berufe als Schauspieler versuchte er sich auch und mit Erfolg als dramatischer Dichter. Sein vieractiges Drama: „A hazatértek“, d. i. Die Zurückgekehrten, sowie sein Volksschauspiel: „Rózsa királyné“, d. i. Rosenkönigin, wurden auf der Pesther Bühne mit Beifall aufgenommen; aus dem Französischen hat er Corneillé’s: „Cid“ in ungarische Jamben übersetzt und dafür von der Direction des Pesther National-Theaters das dreifache Uebersetzungshonorar erhalten. Großen Beifall erntete auch sein 4actiges Drama: Bibor és gyász“, d. i. Purpur und Trauer, das mit Jókai’s: „Könyves Kálmán“, d. i. Koloman, der Gelehrte, den von Anast. Tomori ausgeschriebenen Preis von 100 Ducaten theilte. Diesem folgte 1856 das Drama: „Nagy Lajos é kora“, d. i. Ludwig der Große und sein Zeitalter. Noch hat er die Original-Tragödien: „Cornelia Roma leánya“, d. i. Cornelia, die Tochter Roms, und „Attila“ beendet. Von seinen Uebersetzungen sind anzuführen: Scribe’s Lustspiel: „Die Staatsmänner“; – Dumas: „Camelien-Dame“ und nach Samson ein Lustspiel, betitelt: „Három peleskei notarius“, d. i. Drei Notare von Peleske. Später übernahm er die Leitung einer Provinzialbühne. Als er aber 1859 seine Gattin Lina, eine geborne Bodenburg (geb. 22. Juni 1837) und Tochter eines Huszaren-Officiers, welche eine ausgezeichnete Schauspielerin war, durch den Tod verlor, versank H. in eine tiefe Schwermuth, von [201] welcher ihn schon ein Jahr später der Tod erlöste.

Hölgyfutár 1860, Nr. 87, S. 693: „Hegedüs Lajos meghalt“. – Müller (Gyula) és Vahot (Imre), Egyesült Magyar és erdelyiorszagi nagy kepes naptara 1857-re, S. 142 [mit seinem und seiner Gemalin Porträte im Holzschnitt]. – Vasárnapi ujság 1859, Nr. 42: „Hegedüs Lajosne“ [mit dem Porträte von Lina Hegedüs]. – Dasselbe Blatt 1860, Nr. 41, S. 492: Hegedüs Lajosne siremléke a Pesti tometőben, d. i. Grabdenkmal der Gemalin Hegedüs’ auf dem Pesther Friedhofe [mit der Abbildung des Denkmals]. – Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, 8°.) S. 105. – Pesth-Ofner Lokalblatt 1856, Nr. 220 [über sein Stück Ludwig der Große und sein Zeitalter]. – Arader Zeitung 1860, Nr. 59. – Porträt. Außer den bereits angeführten Holzschnitt-Porträten ist auch ein größeres lithographirtes Blatt vorhanden mit der Umschrift: Hegedüs csalad, d. i. Die Familie Hegedüs (Wien 1859, Reiffenstein und Rösch, Fol.) [es stellt ihn, seine Frau und seinen Knaben vor].