Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Gilm, Hermann von
Band: 5 (1859), ab Seite: 187. (Quelle)
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Ginowsky [BN 1] (Maler). Zeitgenoß. Lebt derzeit zu Leoben. Die unten angeführte Quelle – eine Correspondenz von Jos. Eug. Radler – berichtet über diesen Künstler: „G. vereint gleichmäßig in sich das Talent zur Malerei wie zu Sculptur und kunstvollem Schnitzwerk, auch versteht er es, beide Künste in ebenso geistvollen als natürlichen Zusammenhang zu bringen. Sein Lieblingsfach scheint das edle Waidwerk zu sein und wahrhaft herrlich sind seine Gems- und Hirschenjagden, sowie seine Hahnenfalzen; den aufmerksamen Beschauer überrascht insbesondere die Weichheit, Fülle und Naturtreue des Gefieders am Federwilde. Die Holzschnitzereien auf Lichtschirmen, Pfeifen u. d. m. angebracht, größtentheils Wildstücke und einzelne Jagdscenen darstellend, sind in solcher Schönheit ausgeführt, daß man fast bedauern möchte, sie mit Gegenständen zu so alltäglichem Gebrauche im Zusammenhange zu sehen. Ueberraschend ist die Wirkung eines Lichtschirmes. Er zeigt eine Auerhahnfalze, bei welcher jedoch der unter dem Baume lauernde Jäger erst dann sichtbar wird, wenn man den Schirm gegen das Licht hält. Das bedeutende Talent dieses Künstlers fand wohl in dem Umstande die ehrenvollste Anerkennung, daß Se. Maj. der Kaiser bei Ginowsky Bilder zu bestellen geruhten, welchem Beispiele bald mehrere sehr hochgestellte Personen folgten.“ Die Ausstellungen der Kunstvereine in Wien hatten bisher keine Arbeit dieses Künstlers aufzuweisen.

Gmundner Wochenblatt 1856, S. 363. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1837, 8°.) V. Bd. S. 178 berichtet von einem Ginowsky nicht mehr, als das Folgende: „Geschickter Genremaler, der sich 1823 in Wien aufhielt“; dürfte wohl der Obige gemeint sein.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Gynowski, Joseph. Dieses Künstlers geschah schon im V. Bande dieses Lexikons, S. 187, ohne Angabe seines Taufnamens und unter der Schreibart: Ginowsky, Erwähnung. Er erscheint unter dieser, der obigen und der folgenden: Gynowski. Als Nachtrag zu dem dort Gesagten führen wir noch an, daß Bilder dieses Künstlers in den Ausstellungen zu Wien 1835–1845 zu sehen waren, u. z.: „Christus nach einem Miniatur-Gemälde“ (Ausst. 1828); „Ein Waldhase“; – „Eine Auerhenne“; – „Federwild“; –– „Ein Jäger, einen Felsen erklimmend“; – „Der Neubrunnen in Karlsbad“; – „Studien nach der Natur aus der vordern Brühl bei Mödling“;– „Zwei Jäger auf dem Anstande“; – „Das Bienenschöpfen“; – „Mittagsmahl eines Jägers“ (alle in der Ausstellung 1834); – „Ein Schäfer“; – „Joseph und Putiphar’s Gattin“; – „Ansicht der rothen Wand im Thalhof bei Reichenau“; – „Die getäuschte Erwartung“; – „Eine heimkehrende Mahderin“; – „Garten-Partie. Nach der Natur“; – „Repphühner-Jagd“; – „Mädchen reizt den Hund, ihm einen Hasen zeigend“; – „Der Holzknecht als Raubschütz“; – „Eingang in das Ritterschloss zu Laxenburg“; die angeführten Bilder sind sämmtlich in Oel gemalt (Ausst. 1835); – „Jagdtreiber mit einem Fuchse“; – „Jagdtreiber mit einem Rehbock“; – „Schloss auf der Staatsherrschaft Waidhofen an der Ybbs“; – „Ein Vogelfänger“; – „Feldjagd des kaiserlichen Hofes bei Wien“; – „Ein Bauer“ (Ausst. 1836); – „Haselhühner“; – „Gegend bei Prag mit der Ansicht der Färber- und Schützen-Inseln“; – „Der ergriffene Wildschütze“; – „Ein Hund“ (alle vier in der Ausst. 1844); – „Die h. Elisabeth nach dem Tode ihres Gemals, ihren bischöflichen Oheim um Schutz bittend“ (Ausstellung 1845). Auch sind viele Porträte dieses Künstlers vorhanden.
    Frankl (L. A.), Sonntagsblätter 1845 (IV. Jahrg.) S. 504. – Kataloge der Wiener Ausstellungen in den Jahren 1834, 1835 und 1836. [Bd. 6, S. 57.]