BLKÖ:Gintl, Julius Wilhelm

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 187. (Quelle)
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Gintl, Julius Wilhelm (Physiker, geb. zu Prag 12. Nov. 1804). Besuchte seit 1817 das Gymnasium in der Neustadt zu Prag und seit 1823 die Hochschule daselbst. Neben dem Berufsstudium betrieb er vorzugsweise Naturwissenschaft, Mathematik und Sprachen. Während er die Rechte studirte, unterzog er sich 1824–31 den strengen Prüfungen zur Erlangung der philosophischen Doctorwürde, welche er zu Graz 26. Jänn. 1837 erhielt. Bis 1833 fungirte er als Privatdocent aus philosophischen Disciplinen in Prag, am 8. Febr. d. J. wurde er zum Adjuncten der Lehrkanzeln der Physik u. Mathematik an der Universität in Wien ernannt und blieb es bis Mai 1836. Am 14. Mai d. J. erhielt er die Lehrkanzel der Physik an [188] der Universität in Graz, welchen Posten er erst im April 1947 verließ, dem Rufe als provisorischer Inspector des Staatstelegraphenamtes nach Wien folgend; im Jahre 1849 wurde er zuerst provisorisch, später definitiv Director der k. k. Staatstelegraphen im Ministerium des Handels, der Gewerbe und öffentl. Bauten. G. ist auch als Fachschriftsteller thätig, selbständig gab er heraus: „Das Höhenmessen mit dem Thermometer“ (Wien 1835, Heubner) und viele Abhandlungen sind in naturwissenschaftlichen Sammelwerken erschienen, u. z. in der steiermärkischen Zeitschrift: „Einige Worte über meteorologische Beobachtungen und die dazu erforderlichen Instrumente“ (IV. Jahrg. [1837] I. Heft); – „Beobachtungen über das Grundeis der Mur“ (VI. Jahrg. [1839]); – „Uebersicht der meteorologischen Verhältnisse für die Hauptstadt Graz nach Beobachtungen in den J. 1837–42“ (eb. IV.–VII. Jahrg.); – „Statistische Notizen über den Hagel in Steiermark“ (eb. VIII. Jahrg.); – in Baumgartners „Zeitschrift für Physik“: „Ergebnisse mehrerer Versuche über den Einfluss des Luftdruckes auf die secundären Veränderungen der Fundamentalpuncte luftleer gemachter Thermometer, mit besonderer Rücksicht auf Thermo-Barometer“ (V. Bd. 1. Hft.); – „Ueber Legrands Untersuchungen, die Verrückung betreffend, welche die Scala der Quecksilber-Thermometer erfährt“ (eb. V. Bd. 3. Hft.); – „Ueber das Magnetischwerden einer Taschenuhr und ihre Entmagnetisirung“ (eb. V. Bd. 12. Hft.); – in Holgers „Zeitschrift für Physik“: „Einige Worte über das verbesserte Thermo-Barometer“ (I. Bd. 2. Hft.); – „Ueber das Gefrieren des Wassers auf Thermometern gegen die Ansicht des H. J. C. Henrici“ (eb. I. Bd. 4. Hft.); – „Ueber die Wirkungen des Magnetismus durch verschiedene Körper“ (eb. II. Bd. 1. Hft.); – „Die klimatischen Verhältnisse von Graz, abgeleitet aus zehnjährigen meteorologischen Beobachtungen daselbst. Beitrag zur Festgabe an die Mitglieder der Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe in Graz 1846“. G. ist Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften und seit 6. Juni 1848 corr. Mitglied der kais. Akad. der Wissensch.

Almanach der kais. Akademie der Wissenschaften (Wien, kl. 8°.) 1852, S. 163 [zählt seine Schriften auf]. – Poggendorff (J. C.)[WS 1], Biogr.-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften ... (Leipzig 1858, gr. 8°.) Sp. 899.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Poggendorf (Samuel).