BLKÖ:Gölis, Leopold Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Göldlin von Tieffenau, Karl Freiherr |
Nächster>>>
Görgei, Arthur | ||
Band: 5 (1859), ab Seite: 237. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Leopold Anton Gölis in der Wikipedia | |||
Leopold Anton Gölis in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 136215688, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Joh. Jos. Mastalier führte der Erste die humane Idee aus, kranke Kinder armer Eltern unentgeltlich zu behandeln. G. übernahm nach Mastaliers Tode dessen Privatordinationen und begründete unter dem Schutze der Regierung das Institut für kranke Kinder, welches er 32 Jahre als Director leitete. An 160,000 Kinder, wie dies aus den Jahresausweisen erhellt, wurden in dieser Zeit ärztlich und wundärztlich in dieser Anstalt behandelt, und über 15,000 geimpft. Für seine Verdienste wurde G. von Kaiser Franz mit dem Titel eines kais. Sanitätsrathes ausgezeichnet. Im J. 1821 berief ihn die Erzherzogin Maria Louise als Leibarzt ihres Sohnes, des Herzogs von Reichstadt, welche Stelle G. bis an seinen Tod bekleidete. Als Fachschriftsteller veröffentlichte G. folgende Werke: „Warnung vor der häutigen Bräune“ (Wien 1807); – „Vorschläge zur Verbesserung der körperlichen Kindererziehung in den ersten Lebensperioden ...“ (Ebenda 1811, zweite verbess. Aufl. 1823, mit 3 K. K.); – „Tractatus de rite cognoscenda et sananda angina membranacea“ (Ebenda 1813); – „Praktische Abhandlungen über die vorzüglicheren Krankheiten des kindlichen Organismus“, 2 Theile (Ebenda 1815 und 1820, zweite Aufl. 1818 und 24). Der 1. Bd. enthält die Monographie der hitzigen Gehirnhöhlenwassersucht; der 2. Bd. handelt von dem innern chronischen Wasserkopfe und von den verschiedenen Arten des äußeren Wasserkopfes. G. war Mitglied mehrerer gelehrten Vereine.
Gölis, Leopold Anton (Arzt, geb. zu Weißenbach in Steiermark 19. Oct. 1764, gest. zu Wien 20. Febr. 1827). Besuchte die Piaristenschule zu Gleisdorf, dann das Gymnasium und Lyceum zu Graz. 1788 ging er nach Wien, wo er Medicin studirte und 1793 die Doctorwürde erhielt. Seit 1794 praktischer Arzt, verlegte er sich insbesondere auf das Studium der Kinderkrankheiten und erlangte als Kinderarzt bald einen Ruf.- Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. Schreiner, Dr. A. Muchar etc. 1827, VIII. Heft und dieselbe (Neue Folge) VI. Jahrg. I. Heft. S. 122. – Wincklern (Joh. Bapt. v.), Biographische u. literarische Nachrichten .. (Graz 1810). – Wiener Zeitung 1827, Nr. 115. – Neuer Nekrolog der Deutschen V. Jahrg. 1827 (Ilmenau 1829, 8°.) I. Bd. Nr. 73, S. 225. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 389. – Kayser (Christian Gottlob), Vollständ. Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, Schumann, 4°.) II. Bd. S. 401.