BLKÖ:Fismann, Franz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 256. (Quelle) | |||
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Maria Theresia’s bei den musikalischen Unterhaltungen der kaiserl. Prinzen mitwirkte. Zugleich wirkte er als Musik-Director seines Ordens in Wien. Als er später Provinz-Procurator, dann Prior des Wiener Convents und gar Provincial der deutschen Provinz seines Ordens wurde, so blieb ihm wenig Muße für seine Kunst übrig. In letzterer Eigenschaft mußte er zu dem in Rom zusammentretenden General-Capitel abreisen, und fand Gelegenheit, Proben seiner musikalischen Virtuosität in Florenz vor dem Großherzog, in Rom vor dem heiligen Vater und in Neapel vor dem Könige zu geben. Dadurch wurde sein Name in Italien bekannt und er als Musiker anerkannt; auch lernte er die italienische Musik kennen, deren Meisterwerke er in jener Zeit eines noch unverdorbenen Geschmackes emsig sammelte. Die berühmtesten Componisten seiner Zeit, Hasse, Bono, Wagenseil, Joseph und Michael Haydn, waren seine Freunde und versahen ihn mit den trefflichsten Werken ihrer Kunst. In allen deutschen Häusern seines Ordens blühte unter ihm die Musik in hohem Grade, und er ließ talentvolle Ordensbrüder darin tüchtig ausbilden. Seine reiche Musikalien-Sammlung, wie seine eigenen Compositionen, werden im Wiener Convente seines Ordens aufbewahrt.
Fismann, Franz (Musiker und Prior der barmherzigen Brüder, geb. zu Altzedlitz in Böhmen 1722, gest. zu Wien 15. Juli 1774). Studirte in Prag, wo er zugleich sein ungewöhnliches Talent in der Musik ausbildete. 1742 trat er in den Orden der barmherzigen Bruder, wo er 1743 das Ordensgelübde ablegte. Der Orden ließ ihn nun in der Kirchen-Composition unterrichten, worin F. solche Fortschritte machte, daß er bald als einer der bessern Componisten in seinem Orden auftrat und sein Ruf so zunahm, daß er am Hofe- Annales Ordinis F. F. Misericordiae Provinc. Bohemiae. – Dlabacz (G. J.), Allgem. hist. Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Haase, 4°.) I. Bd. Sp. 406. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 151.