BLKÖ:Fellner, Peter Coloman
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 171. (Quelle) | |||
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Lindemeyer (s. d.) gebracht; daselbst beurkundete er großes Talent im Zeichnen. Aus Beruf wurde er Mönch, trat in’s Benedictinerstift Lambach, wo sein Zeichnentalent die Aufmerksamkeit des Abtes Amond erregte, der ihn nach Wien zu dem Maler Martin Schmidt schickte. Unter Director Schmutzer bildete er sich in der Kupferstecherkunst aus. Dann machte er Reisen, lernte Künstler und ihre Werke kennen und bildete seinen Geschmack. Zu gleicher Zeit war er ein großer Freund und Kenner der Musik, und neben seinen Arbeiten im Gebiete der Künste bekleidete er im Kloster das Amt des Stifts-Oekonomen, Musik- und Chordirectors mit gewissenhafter Pünctlichkeit; bildete junge Leute im Zeichnen und unterstützte sie mit Geld. F. war Sammler und besaß eine mit Geist gewählte Sammlung auserlesener Kupferstiche; auch gab er die Schrift heraus: „Ueber die Art und Weise, wie man eine Kupferstichsammlung anlegen und ordnen soll“, welche seine tiefen Einsichten im Gebiete der Kunst beurkundet. Von seinen Blättern, welche eine glückliche Verbindung der Radiernadel mit dem Grabstichel und eine pittoreske Manier charakterisirt, sind [172] zu nennen: „Die Beschneidung Jesu“, nach Dietrich (1779, gr. qu. Fol.); – „Die Büste des Malers Graff“ (8°.); – „Die Kreuzerhöhung“, nach Maulbertsch (aqua forti, kl. Folie); – „Esther kniend vor Ahasverus“ (Folio); – „Die Enthauptung Johann des Täufers“ (gr. 8°.); – „Drei Mädchen mit einem Affen“ (kl. Folio), alle drei Blätter nach M. J. Schmidt und außerdem mehrere Blätter nach Sandrart, Lairesse u. A.
Fellner, Peter Coloman (Kupferstecher und Benedictinermönch, geb. zu Bistorf in Oberösterreich 19. März 1750, gest. zu Lambach 18. April 1818). Besuchte das Stift von Kremsmünster, wohin ihn der Benedictiner und Volksdichter- Nagler (G. K. Dr.), Neues allgem. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) IV. Bd. S. 271. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann, (Wien 1835) II. Bd. S. 111. – Müller (Fr.)[WS 1], Die Künstler aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857, Ebner und Seubert, Lex. 8°.) II. Bd. S. 26.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Müller (Franz).