BLKÖ:Fényes, Alexius
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Fenner von Fenneberg, Franz Philipp Freiherr |
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Band: 4 (1858), ab Seite: 177. (Quelle) | |||
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Johann Kis, und der häufige Anblick der Karten des Demetr. Görög, auf welchen die Comitate einzeln abgebildet sind, seine Neigung für die Geographie und Statistik. Nach beendeten Studien blieb er als Rechtspractikant in Preßburg, legte 1828 die Advocatenprüfung ab, brachte dann zwei Jahre in Pesth und auf Reisen im Lande zu, auf denen er zahllosen Hindernissen Trotz bietend, so weit es möglich war, glaubwürdige Daten zu seinen noch jetzt den besten geographischen und statistischen Werken über Ungarn sammelte. Nach dem Tode seines Vaters 1831 vermälte er sich und brachte vier Jahre theils in Preßburg, theils in Sárosfa auf der Insel Schütt zu, sich mit Oekonomie beschäftigend. Ende 1835 zog er nach Pesth und widmete sich von nun an ausschließlich den Wissenschaften und der Literatur. Zuerst gab er heraus: „Magyarországnak s a hozzákapcsolt tartományoknak mostani [178] állapotja statistikai s geographiai tekintetben“, d. i. Der gegenwärtige Zustand Ungarns und der damit verbundenen Provinzen in statistischer und geographischer Beziehung, 6 Bände (Pesth 1836, 1839, gr. 8°.), welches Werk die am 8. Sept. 1840 abgehaltene General-Versammlung der ungar. gelehrten Gesellschaft des Preises von 200 Stück Ducaten würdig erklärte. Es erschien bereits eine zweite Aufl. – Diesem folgte: „Magyarország statistikája“, d. i. Die Statistik Ungarns, 3 Bde. (Pesth 1842–43, gr. 8°., 2. Aufl. 1844) deutsch (Ebenda, drei Bde.), welchem Werke gleichfalls der Hauptpreis der Akademie zuerkannt wurde, den es aber diesmal mit den Gedichten Garay’s theilen mußte. Ein von Joh. Erdélyi hinterlassenes Manuscript überarbeitete u. vermehrte F. mit einigen Anmerkungen und gab es heraus unter dem Titel: „Nemzeti iparunk“, d. i. Unser National-Gewerbe (Pesth 1843, 8°.). – Seine Flugschrift: „Magyarország hátramaradása ügyében felelet dr. Wildner Ignácz urnák“, d. i. Antwort dem Hrn. Dr. Ignaz Wildner in Bezug auf seine Ansicht über das Zurückbleiben Ungarns, ist 1844 in Leipzig erschienen. – Auf Ersuchen seiner Freunde gab er einen Auszug aus seinen größeren geographischen und statistischen Arbeiten über Ungarn nach den neuesten Daten und Veränderungen unter dem Titel: „Magyarország leirása“, d.i. Die Beschreibung Ungarns, 2 Bde. (Pesth 1847, 8°.) heraus. Der erste Theil dieses Werkes erschien unter dem Titel: „Ungarn im Vormärz“ (Leipzig 1851, 8°.) in deutscher Uebersetzung. – Das großartige Werk: „A magyar birodalom statistikai, geographiai s történeti tekintetben“, d. i. Das ungar. Reich in statistischer, geographischer und historischer Beziehung, welches die Beschreibung Ungarns und Siebenbürgens im Einzelnen und vollständig enthalten wird, hat er im Jahre 1848 begonnen, in welchem der I. Band, der das Komorner Comitat behandelt, erschienen ist. Auch arbeitete er einen u. z. den ersten Atlas in ungar. Sprache unter dem Titel: „Közönséges kézi és iskolai atlasz“, d. i. Allgemeiner Hand- und Schul-Atlas (Pesth 1843, Geibel). Ueberdieß war er in den J. 1838 und 39 Redacteur des landwirthschaftlichen Blattes „Ismertető“, d. i. Kundschaftsblatt. In Anerkennung seiner literarischen Verdienste hat ihn die ung. Akademie am 17. Sept. 1837 zu ihrem correspondirenden Mitgliede, der ungar. Landwirthschaftsverein 1843 zu seinem Referenten erwählt, welch’ letztere Stelle er aber in der General-Versammlung 1847 niederlegte. Im nämlichen Jahre übernahm er die Redaction des „Hetilap“, d. i. Wochenblatt, und wurde zu Anfang 1848 Präses des Bücherverlags-Vereines, später Director des statistischen Bureaus. F. besitzt auch eine werthvolle reiche statistische Sammlung über sein Vaterland Ungarn. Seine Arbeiten zeichnen sich sämmtlich durch Gewissenhaftigkeit in Angabe der Daten, durch Gründlichkeit und Ausführlichkeit aus, Eigenschaften, welche um so schwerer in die Wagschale fallen, als seine Werke ohne officielle Unterstützung das reine Ergebniß der Privatthätigkeit sind und er zu Gewinnung so großartiger wissenschaftlicher Resultate, wie es seine Werke in der That sind, Hindernisse besiegen mußte, welche zu besiegen selbst amtlichen statistischen Bureaux der Gegenwart bisher nicht immer möglich gewesen.
Fényes, Alexius (ung. Geograph und Statistiker, geb. zu Csókaj, nach Andern Csokalj im Biharer Comitat 7. Juli 1807). Sein Vater Anton war Gutsbesitzer. F. besuchte die Elementarschulen und das Gymnasium zu Debreczin, hörte die Philosophie in Großwardein, die Rechte in der königl. Akademie zu Preßburg. Die gut bestellte Bibliothek seines Vaters weckte seine Leselust; die Lecture des Werkes: „Nevezete utazások tárháza“, d. i. Magazin für berühmte Reisen, von- Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagsblatt (Pesther Blatt, 4°.) 1855, Nr. 10 [mit seinem wohlgetroffenen Porträte]. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungr. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jak. Ferenczy u. Jos. Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich) S. 140. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. ungr. Conversations-Lexikon [179] der neueren Zeit (Pesth 1850, G. Heckenast) III. Bd. S. 249. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon (Hildburghausen 1845, Bibl. Inst., Lex. 8°.) III. Suppl. Bd. S. 516. – Illustrirte Zeitung (Leipzig, Weber, Fol.) Nr. 760 (vom 23. Jänn. 1858) S. 58 [sein Porträt in der Gruppe der Statistiker des dritten internationalen statistischen Congresses]. – Nouv. Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1853) XVII. Bd. Sp. 350. – Sein Geburtsort wird bald Csókaj bald Csokalj, selbst in ungar. Werken genannt; im Biharer Comitat liegt aber sowohl ein Dorf Csókaj als auch Csokaly. – Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namens: Fényes Elek. Barabás M. 1846. Ny. Walzel Pesten. A’Pesti Divatlaphoz, gr. 4°.