BLKÖ:Eybel, Joseph Valentin
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 118. (Quelle) | |||
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Riegger, wurde 1773 außerordentlicher u. 1777 ordentlicher Professor des Kirchenrechts in Wien. Kränkungen und Unannehmlichkeiten, welche er sich durch seine Schriften zuzog, nöthigten ihn 1779 die Professur aufzugeben. Er kam nun als Rath zur Landeshauptmannschaft[WS 1] nach Linz, wo er auf Kaiser Joseph II. Befehl das Referat in geistlichen und Toleranzsachen führte; 1787 als Gubernialrath nach Innsbruck und 1797 als Landrath nach Linz zurück, wo er bis an seinen Tod blieb. Die Sprache, welche er in kirchlichen Angelegenheiten führte, zog ihm das Mißfallen des Cardinals Migazzi und endlich den Bann des römischen Hofes zu. Unter dem Schutze des Kaisers Joseph schrieb er seiner Zeit vielgelesene Schriften. Diese sind in chronologischer Folge: [Die mit einem (*) bezeichneten sind anonym erschienen]: „Adumbratio studii jurisprudentiae ... II Partes“ (Ebenda 1773 u. f.); – „Lucubratio canonica exhibens notiones de natura, ortu et progressu electionum personarum ecclesiasticarum“ (Ebenda 1774); – „Ordo principiorum jurisprudentiae eccles. II Partes“ (Ebd. 1775 u. f.); – „Collectio select. lucubrationum jurisprudentiam eccles. illustrantium“ (Ebenda 1774 u. f.); die Titel dieser Abhandlungen enthält ausführlich de Luca (s. d. Quellen); – „Corpus juris pastoralis novissimi. III Partes“ (Ebd. 1776); – „Oratio funebris ad exequias Josephi a Rieger“ (Ebenda 1776); – „Introductio in jus eccles. Catholicorum“, IV Theile in 2 Bdn. (Ebenda 1777 u. f.), in deutscher Uebersetzung: „Einleitung in das katholische Kirchenrecht“, 4 Theile (Ebenda 1782); – „Neue Sammlung deutsch verfasster auserlesener Werke katholischer Schriftsteller“, 3 Stücke (Ebd. 1778); – „Gesammelte kleine lateinische Schriften. Aus dem Lateinischen von V. A. Heinze“, 3 Stücke (Ebenda 1781 u. f.); – „Etwas von den Wahlen der Religionslehrer“ (Ebd. 1781); – „Was ist von Ehedispensen zu halten?“ (Ebd. 1781); – „Was ist ein Bischof?“ (Ebenda 1782); – „Was ist Ablass?“ (Wien 1782, gr. 8°.); – „Was ist ein Pfarrer?“ (Ebd. 1782); – *„Sieben Capitel von Klosterleuten“ (Ebenda 1782); – *„Die Gimpelinsel oder der Stiefbruder des Linneus“ (Ebenda 1783); [119] – „Qu’est-ce que le Pape? trad. de l’Allem.“ (Ebenda 1783); – „Was enthalten die Urkunden des christlichen Alterthums von der Ohrenbeichte?“ (Ebenda 1784); – *„Christkatholische nützliche Hauspostille ...”, 3 Theile (Linz 1784); – *„Die Heiligen nach den Volksbegriffen“, 4 Bde. (Leipzig und Linz 1791); – *„Göttergespräche über die Jakobiner. Eine Wochenschrift“ (Linz 1794); – *„Rechtslehre für das Volk. Eine Wochenschrift“ (Linz 1796).
Eybel, Joseph Valentin (Publicist und Professor des Kirchenrechtes, geb. zu Wien 3. März 1741, gest. ebenda 30. Juni 1805). War für den geistlichen Stand bestimmt und studirte bei den Jesuiten Philosophie, griech. und hebräische Sprache; änderte aber später seinen Plan und kam 1765 als Registraturs-Adjunct nach Graz. Bald kehrte er nach Wien zurück, um die Rechte zu hören, vollendete dieselben und wurde 1797 Landrath in Linz. Er erwarb sich die Zuneigung des Hofrathes- Weidlich (Christoph), Biographische Nachrichten von den jetztlebenden Rechtsgelehrten in Deutschland (Halle 1781 u. f.) III. Theil, S. 170. – Meusel (Joh. Georg), Das gelehrte Deutschland (Lemgo 1783, 8°.) 4. Ausg. I. Bd. S. 420. – Erster Nachtrag S. 159. – Baur (Sam.), Allg. histor.-biogr.-literar. Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die im ersten Jahrzehend des 19. Jahrhunderts gestorben sind (Ulm 1816, Stettini, Lex. 8°.) I. Bd. Sp. 375 [nach diesem geb. zu Linz]. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bds. 1. St. S. 113–119 [nach diesem geb. zu Wien; gibt auch die noch ungedruckten Schriften E.’s an]. – Oestr. Nat.-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) II. Bd. S. 93 [nach dieser gest. 30. Juli 1805]. – Pillwein (Benedict), Linz, Einst und Jetzt (Linz 1842) II. Thl. S. 36 [nach diesem geb. 3. Mai 1741]. – Porträte. 1) Unterschrift: Josephus Valentinus Eybel | U. J. D. in antiqua et celeberrima | Universitate Vindobonensi | Juris Ecclesiastici Professor | Public. Extraord. Caes. Reg. | Natus Vindob. 3tio Martij 1741 (J. E. Mannsfeld fec.) Stahlst. 8°. – 2) Unterschrift: Jos. Val. Eybel | U. J. Dr. S. C. R. A. M. M. à Consiliis | Gubernii Provinc. Austriae supra Onas. | Antehac Prof. P. O. Juris Eccles. in | Univ. Vindob. Natus 1741 3. Martii | Massinger pinx. J. E. Mansfeld sc.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Landeshauptmannchaft.