BLKÖ:Burde, Joseph Karl

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 2 (1857), ab Seite: 211. (Quelle)
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Burde, Joseph Karl (Kupferstecher und Maler, geb. zu Prag 14. Mai 1779, gest. ebenda 26. Febr. 1848). Sohn des Siegelstechers Johann Karl (s. den Vorigen). Erhielt seine Kunstbildung in der Schule seines Vaters und machte darin glänzende Fortschritte. Er widmete sich der Kupferstecherkunst, und die Gewogenheit des Kunstmäcens Franz Grafen von Sternberg verschaffte ihm starke Beschäftigung. 1801 wurde er in die Akademie im Clementinum aufgenommen und 1804 als Custos der Bildergallerie des Grafen von Czernin angestellt. Zuletzt war er Custos der Gemäldegallerie der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Prag. Seine Gemälde, zum größten Theile Copien nach berühmten Meistern, sind ziemlich zahlreich. Auch die Zahl seiner Kupferstiche ist nicht unbedeutend, und manche seiner Blätter werden von Kennern geschätzt. B. war auch Sammler und sammelte [212] mit Glück und Sachkenntniß an interessanten Kunstartikeln, besonders Siegeln und Kupferstichen, welche größtentheils in das böhmische Museum übergingen. Als Bilder-Restaurateur entfaltete Burde viel praktisches Geschick. Von seinen gestochenen Blättern führen Meusel und Dlabacz an: „Deukalion mit einem Stein in der Hand, zur Seite eine weibliche Gestalt mit einem Satir“, erster Versuch, 1793, kl. 8°.; – „Der Flöte blasende Satir“, er sitzt und daneben ist die Göttin Flora, in 8°.; – „Bacchus mit den Wassergöttern“, nach Salvator Rosa, qu. 8°.; – „Neptun mit andern Göttern“; – „Der heilige Andreas, auf einem von zwei Engeln gehaltenen Kreuze sitzend“, Fol.; – „Eine heil. Familie“, nach Luca Cambiasi, Fol.; – „Der Heiland unter dem Kreuze“, nach Jakob Ligozzi, 8°.; – „Der Fassmaler“, nach Romberg, 8°.; – „Suum cuique;“ – „Zwei Liebhaberpaare und ein im Stehen trinkender Mensch“, nach Romberg, 8°.; – „Venus“ nach Lukas Cambiasi, Fol.; – „Der Schleifer“, 12°.; – „Der Kesselflicker“, 12°., beide Blätter nach eigener Erfindung; – „Apelles“, nach Bergler, Fol.; – zwei „Landschaften“, nach Van Vianen, 8°.; – sechs „Landschaften“, theils nach Mayer, theils eigene Erfindung; – „Reitergefecht“, 8°.; – „Der predigende Capuziner“, nach Bergler, Fol.; – „Die Maskerade“, nach Bergler, qu. Fol.; – „Der Lanzenkampf“, zwei Männer, die zwei andere auf ihren Schultern tragen, kämpfen mit Lanzen; nach Bergler, Skizze in qu. Fol.; – acht „Köpfe“ nach Raphael, 1794 und 1795.

Nagler (G. K.[WS 1] Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) II. Bd. S. 238. – Dlabacz (G. J.), Allg. histor. Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Haase, 4°.) I. Bd. Sp. 252 [von den 44 Nummern, unter denen Dlabacz die Stiche von Burde aufzählt, kommen über ein Drittel zweimal vor; nämlich die von Meusel aufgeführten sind schon in seiner eigenen Aufzählung nur mit etwas veränderten Namen und zahllosen Druckfehlern enthalten]. – Libussa. Taschenbuch für 1851. Herausg. von Al. Klar (Prag, 8°.) S. 465: „Nekrolog einiger Zeitgenossen von 1840–1850.“ – Meusel (J. G.), Künstler-Lexikon (1808) I. Bd. S. 124. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 432.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Nagler (G. B.