Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 416. (Quelle)
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Bizza, Pacifico (Erzbischof von Spalato, geb. zu Arbe in Dalmatien [417] 1696, gest. zu Spalato im Mai 1756). Studirte Philosophie und Theologie am Seminar zu Padua, wo er auch die Doctorswürde erhielt. Nun kehrte er in sein Vaterland zurück, doch nur auf kurze Zeit, da er sich bald wieder nach Italien begab, wo er dem P. Riceputi bei Abfassung seiner illyrischen Kirchengeschichte hilfreiche Hand bot. Mit ihm visitirte er auch auf Befehl Clemens XI. im J. 1720 die illyrischen Provinzen, und machte im J. 1725 aus eigenem Antriebe eine Rundreise in Dalmatien, wo er die öffentlichen und Privatarchive besuchte, die abschriftlichen Urkunden mit den Originalen verglich, und die noch unbekannten abschrieb. Mit diesen Schätzen bereichert, kehrte er nach Padua zurück, und leistete dem P. Riceputi nun so wesentliche Dienste, daß er mindestens als Mitverfasser des „Illirico sacro“ gelten kann. Während dieser Beschäftigung mit gelehrten Arbeiten, lag er aber auch seinen kirchlichen Pflichten ob, predigte in den Provinzen von Padua und Treviso, und wurde bald Leiter des Hauses der Catechumenen zu Venedig. Clemens XII. der schon auf ihn aufmerksam geworden war, ernannte ihn 1739 zum Bischof von Arbe. In dieser Eigenschaft war B. für Kirchenzucht rastlos thätig. Im J. 1745 reiste er nach Rom, wo er sich das Wohlwollen Benedicts XIV. in solchem Maaße erwarb, daß ihn der heil. Vater in Allem was Dalmatien betraf, zu Rathe zog, und nach seinen Rathschlägen handelte. Als der Erzbischof von Spalato, Anton Kadcich starb, wurde Bizza vom heil. Vater in diese Würde eingesetzt. Nun begab sich B. nach Venedig, um vom Dogen und vom Senate die Bestätigungsbriefe zur Uebernahme der Kirchengüter zu erhalten; kam alsdann nach Dalmatien u. hielt im Juli 1746 feierlichen Einzug in Spalato. Auf seinem Posten entwickelte B. eine rastlose und wohlthuende Thätigkeit in seiner Diöcese, die bald ein Muster für andere war. Dreimal hielt er Visitationen in seiner ganzen Diöcese, berief ein Diöcesan-Concilium, um die für das Seelenheil seiner Gläubigen nöthigen Reformen einzuleiten. Das Predigtamt, der catechetische Unterricht, wurde in den Städten neu organisirt und dazu Priester bestellt, welche in beiden Sprachen ihr Amt vollziehen konnten. Auch bediente er sich, um seine Absichten leichter auszuführen, der Dienste der w. Väter der Gesellschaft Jesu, welche in Spalato ein Kloster besaßen. Dreimal reiste er nach Rom, und brachte immer neue Begünstigungen für seine Diöcese zurück. Mit den ersten Familien Venedigs in stetem Verkehr, fand er auch von dieser Seite rege Förderung seiner Pläne. Durch diese wie durch den heil. Vater erhielt er die Erlaubniß, ein Seminarium mit gewissen, seiner Diöcese zukommenden Einkünften zu dotiren. Als er einst die Gegend von Poglizza besuchte, fand er den dortigen Clerus, der nur die Landessprache verstand, so roh und ungebildet, daß er nun zu Almissa ein neues illyrisches Seminar stiftete (1750), worin die Priester in der slavischen Sprache gebildet wurden. Anfänglich bestand das Seminar aus 12 Alumnen, später wuchs es bis zu 50. B. ernannte nun Rector und Professoren, und ließ die von seinem Vorgänger Ant. Kadcich in slavischer Sprache verfaßte Moralphilosophie in Druck legen. Auch für die Geschichte seines Vaterlandes war er rastlos thätig, und sammelte ununterbrochen die wichtigsten Quellen, welche er dem P. Farlatti mittheilte[WS 1], und diesem auch einen eigenen Schreiber bezahlte, der dem Pater stets zu Diensten sein sollte. B. war einer jener Kirchenfürsten, welcher in der seiner Fürsorge und Leitung anvertrauten Kirchenprovinz zu einer Zeit segensvoll gewaltet, als es noch den [418] Geist des Clerus zu bilden und zu veredeln galt. Matteo Mazzucato hielt dem Dahingeschiedenen die Leichenrede.

Gliubich di Città vecchia (Simeone Ab.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna 1856, Lechner, und Zara, Battara, 8°.) S. 39.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: mittheile.