BLKÖ:Appel, Christian Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 53. (Quelle)
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Appel, Christian Freiherr von (General der Cavallerie, geb. 1785 zu Neusohl in Ungarn, gest. zu Graz [54] 22. Jänner 1854). Im J. 1798 trat A. als Expropriis Gemeiner ins Kürassierregiment Melas (zur Zeit des 6. Dragonerregiments Graf Fiquelmont). Schon im folgenden Jahre wurde er Unterlieutenant, machte die Feldzüge 1805, 1809 und 1812, als Secondrittmeister die Feldzüge von 1813–1815 mit und that sich durch Tapferkeit und Geschicklichkeit so hervor, daß er nach der Schlacht von Leipzig außer der Tour zum ersten Rittmeister befördert und von Rußland und Preußen decorirt wurde. 1822 wurde A. zum Major, 1826 zum Oberstlieutenant und zweiten Generaladjutanten Sr. Majestät des Kaisers Franz, 1829 zum Oberst und 1834 zum Generalmajor in seiner Anstellung befördert. Nach dem Ableben des Monarchen wurde A. auf sein Ansuchen beurlaubt, lebte nunmehr theils in Steiermark und Italien und machte Reisen in den Orient und die Gegenden des Südens. Mittlerweile war er Feldmarschalllieutenant und 2. Inhaber des Husarenregiments König von Preußen Nr. 10 geworden. Beim Ausbruche der italienischen Revolution befand sich A. in Görz und übernahm erst nach dem Abmarsch des Corps des FZM. Nugent das Militärcommando in Laibach, später den Befehl über das 3. Armeecorps, mit welchem er dem Feldzuge 1849 gegen Piemont beiwohnte. An den ruhmvollen Ereignissen von Mortara und Novarra hatte A. thätigen Antheil genommen und sich namentlich bei Novarra durch Tapferkeit und Einsicht ausgezeichnet. Nach der Einnahme von Novarra bewerkstelligte A. die Entwaffnung der rebellischen Provinz Bergamo. A. erhielt nun das Großkreuz des Ordens der eisernen Krone und die geheime Rathswürde. Als er nach Hainau’s Abberufung das interimistisch übernommene Commando des 3. Armeecorps in Ungarn in die Hände Sr. kais. Hoheit des Erzherz. Albrecht niederlegte, trat A. in das vor dem J. 1848 bestandene Verhältniß zurück, und brachte den Rest seiner Lebenstage in Graz zu.

Oestr. illustrirte Zeitung Jhrg. 1854 (Wien. 4°.). Nr. 230 „Biogr. Skizze“ mit gelungen. Holzschnitte. – Hirtenfeld „Oestr. Militärkalender“ VI. Jahrg. (Wien 1855), S. 103. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon, herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert. (Wien 1851) I. Bd. S. 105. – Porträt lithogr. von Kriehuber (Wien L. T. Neumann, in Folio u. 4°.)