Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Aporti, Ferrante
Band: 1 (1856), ab Seite: 53. (Quelle)
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Apostoli, Franz (Schriftsteller u. Abenteurer, geb. um die Mitte des 18. Jahrh. zu Venedig, vor Hunger gestorben ebendaselbst 1816). A. studirte die Staatswissenschaften, die er später seiner Liebe zur Dichtkunst opferte. Als die französische Revolution ausbrach, veranlaßte sein Enthusiasmus für dieselbe A.’s Verweisung nach Corfu (1796), von wo er erst mit dem Sturze der venetianischen Republik zurückkehrte. Die cisalpinische Republik ernannte A. zum Consul in Ancona, doch ward er auf dem Wege dahin von Oesterreichern verhaftet und nach Cattaro gebracht. Den Freigewordenen ernannte die kleine Republik San Marino zum Geschäftsträger beim ersten Consul. Ein Brief, den er in republikanischem Style über Bonaparte geschrieben, gerieth in die Hände des Polizeiministers und A. erhielt Befehl, Paris binnen 24 Stunden, Frankreich innerhalb 8 Tagen zu verlassen. In großer Dürftigkeit lebte er nun zu Mailand, bis ihm Freunde die Stelle eines Aufsehers über den Buchhandel zu Padua verschafften. Mit der Rückkehr der Oesterreicher verlor A. seinen Posten und begab sich nach Venedig. Dort fristete er kümmerlich sein Dasein vom Ertrage einiger Theaterstücke, bis er in seiner Noth auch sittlich immer tiefer sank und im größten Elende – im eigentlichen Sinne des Wortes – vor Hunger starb. A. war ein geistreicher Schriftsteller, seine Novellen sind trefflich und seine Stücke wurden mit Erfolg dargestellt. Seine Schriften sind: „Storia d’Andrea“ und „Sagezza della follia,“ zwei Novellen; – „Saggio per servire alla storia de’ viaggi filosofici e de’ principi viaggiatori“ (Venedig 1782); – „Lettere sirmiensi,“ worin die Geschichte der Deportation A’s. nach Cattaro enthalten; – „Rappresentazione del secolo decimo ottavo“ (Mail. 3 Bde.); – „Storia degli Galli, Franchi e Francesi,“ welches Werk der Lesewelt mißfiel, deshalb von den projectirten 3 Bänden nur der erste Band erschien; – „E’ tutto un momento,“„la Merenda alle zecca;“„l’incauta,“ beifällig aufgenommene Lustspiele und „Lettres et Contes sentimentaux de Georg Wanderson“ (Augsburg 1777), welche Leroy de Luzenbrune herausgab.

Moschini, P. Biografia universale italiana. – M. de Stendhal: Rome, Naples et Florence tom. I. – Nouvelle Biographie universelle publiée … sous la Direction de M. le Dr. Hoffer (Paris 1852) II. Bd. S. 913.