BLKÖ:Špaňhel, Wilhelm

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Spangár, Andreas
Band: 36 (1878), ab Seite: 59. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Wilhelm Špaňhel in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Špaňhel, Wilhelm|36|59|}}

Špaňhel, Wilh. (čechischer Schriftsteller, geb. zu Hlasc, einer deutschen [60] Colonie in Böhmen, 24. Jänner 1838). Nachdem er die Pfarrschule zu Reichenberg besucht, bezog er im Jahre 1854 das Untergymnasium zu Reichenau im Königgrätzer Kreise, ging im nächsten Jahre auf jenes in Königgrätz, wo er auch in den Jahren 1857 und 1858 das dortige Lehrer-Seminar besuchte, und darauf Unterlehrer zuerst in Wamberg, später in Policka wurde. Im Jahre 1868 erfolgte seine Ernennung zum Lehrer an der Hauptschule in Policka, an der er wohl noch zur Stunde thätig ist. Seine ersten schriftstellerischen Arbeiten erschienen in dem Fachblatte: „Škola a život“, d. i. Schule und Leben, dann aber verlegte er sich auf die Erlernung der übrigen slavischen Dialekte, zunächst des croatischen und später des polnischen, und machte es sich zur Aufgabe, die hervorragenden schöngeistigen Schöpfungen beider stammverwandten Völker in die böhmische Literatur einzuführen. So übelsetzte er zunächst aus dem Croatischen die Novelle: „Die Kreuzfahrer“, von Dr. Johann Subotić; – „Die Rosenknospe“, und: „Die furchtbare Heirath“. Zwei Novellen der Karoline Jarnević; – „Die Sünden der Väter“. Erzählung von Bl. Lorkovic; – „Der erste Blick“. Novelle von Georg Krupski; – „Die Langhalsigen“. Ein Gemälde aus dem Dorfleben, von Wilh. Korajć, und: „Der Untergang der Čuparow“. Erzählung von Ludwig Vukotinović. Aus dem Polnischen aber hat er bisher übertragen die Erzählung: „Geheimnisse im Palaste des Čaren“; – den Roman: „Die Blume von Sumatra“. von Wolodyn Skiba [Sabowski, Bd. XXVIII, S. 12], und ein philosophisches Fragment dieses Letzteren: „Der Umkreis des menschlichen Wissens.“ Die vorangeführten Uebersetzungen erschienen in den čechischen Blättern: „Morawska orlice“ (Der mährische Adler); „Koruna“ (Die Krone); „Lidumil“ (Volksfreund); „Obrazy života“ (Bilder des Lebens), und „Škola a život“ (Schule und Leben). In Handschrift bewahrt er aber, wie die unten bezeichnete Quelle berichtet, čechische Uebersetzungen des ethnographischen Werkes: „Der Koran“ und „Das Leben der Moslem“; – Zwei Romane von Kraszewski: „Jaryna“ und „Ostap Bondarčuk“; – den Roman: „Der Einzige“, und das Lustspiel: „Fräulein Frau“, beide von Korzeniowski; – die historische Erzählung: „Christoph Arčiszewski“, und die Erzählung für die Jugend: „Feodor und Olga“.

Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1872, Kober, Lex.-8°.), Bd. XI, S. 217.