ADB:Zick, Januarius
Rembrandt, die gerade in jener Zeit ziemlich oft nachgeahmt wurde. Im J. 1758 soll er nach Lipowsky an der Augsburger Akademie den ersten Preis erhalten haben. Acten sind hierüber nach gütiger Mittheilung des Herrn Archivar A. Buff keine mehr vorhanden. Zu seiner weiteren Ausbildung reiste Januarius nach Rom, wo er mit A. R. Mengs verkehrt haben soll. Doch scheint letzterer mit seinen classicistischen Bestrebungen keinen bedeutenden Einfluß auf ihn ausgeübt zu haben. Z. war und blieb der echte Rococokünstler mit seiner brillanten aber oft manierirten Technik und der freien Ungebundenheit der Composition. Nach seiner Rückkehr von Rom wurde er Trier’scher Hofmaler in Coblenz (1761). Eins seiner frühesten großen Fresken scheint das Plafondbild der Aula im Schlosse zu Engers vom Jahre 1758 zu sein. Es stellt Diana mit Nymphen und Bachus von Amoretten umgeben dar; die Scenerie wird durch Satyrn und Winzerinnen belebt. Ringsherum laufen zwölf auf die vier Jahreszeiten bezügliche Gemälde. Weitere bedeutende Fresken malte er in der Abteikirche zu Wiblingen bei Ulm (1778), in Elching (1782), in Roth, Oberamt Leutkirch (1784), und im Thronsaal des Schlosses zu Coblenz (erbaut 1780–86), wo er er eine Allegorie der Nacht und der Gerechtigkeit, die Blitze auf die Verbrecher schleudert, zur Darstellung brachte. Das Fresko wurde im J. 1842 durch seinen Enkel Gustav Zick restaurirt. Im kleinen Saale malte er eine Aurora, wovon die Oelskizze sich im Museum zu [151] Coblenz befindet. Eine andere sehr gut gemalte Allegorie findet sich von ihm im Akademiesaal des kurfürstlichen Schlosses zu Mainz (bez. J. Zick inv. pinx. 1787). Bekannt sind auch seine Fresken in der Dominikanerkirche zu Bamberg, in der Spitalkirche zu Mannheim und in der St. Nicolauskirche in Würzburg. Von seinen Oelbildern sind die im Museum zu Coblenz vorhandenen sehr beachtenswerth. Nr. 254, eine Vorbereitung zur Kreuzabnahme wird als sein letztes Bild bezeichnet. Weitere Oelgemälde besitzen die Kirchen in Zwiefalten, Roth, Wiblingen und Ottobeuern. Bei dem letzteren Bilde erkennt man deutlich das Bestreben des Meisters, ein feines Helldunkel zu malen. Er wählte auch hie und da Genrescenen als Stoff für seine Bilder. – Seine zahlreichen Handzeichnungen sind flott in der Manier und sehr oft getuscht und mit Weiß gehöht. Einige seiner Bilder wurden von Johann Balth. Gutwein und F. Basan gestochen. Der Künstler selbst wußte auch die Radirnadel geschickt zu führen, was eine kleine Radirung nach einem Bilde, das Hermes in der Werkstätte eines Bildhauers vorstellt, zur Genüge beweist. Es soll dies das Bild sein, welches ihm den I. Preis 1758 eintrug. Januarius Z. war ein vielseitiger Künstler, der große religiöse oder allegorische Plafondsgemälde wie kleine Genrebilder mit gleichem Geschick beherrschte. Zu seinen Lebzeiten wurde er jedoch schon wegen des Hineintragens von genrehaften Figuren in religiöse Stoffe getadelt. Seine Farbe ist sehr gut, seine Zeichnung zuweilen nicht ganz correct und seine Pinselführung manierirt. In seiner Gesammterscheinung gehört er zu den hervorragendsten heimischen Rococokünstlern und war einer ihrer letzten Vertreter.
Zick: Januarius Z. wurde nach einigen 1733, nach Anderen 1734 als Sohn des Malers Johannes Z. geboren. Das Taufbuch bei U. L. Frau in München verzeichnet jedoch bei den in Frage kommenden Jahren keinen Januarius als Sohn des Johannes Z., sondern im J. 1732 einen Johannes Askanius, 1733 einen Franciscus Josephus und 1735 einen Franciscus Xaverius. Im Todtenbuch der katholischen Pfarrei Ehrenbreitstein findet man nur betreffs des Sterbejahres des Januarius folgenden Eintrag: „Anno 1797, die 14a Octobris obiit omnibus ecclesiae sacramentis praemunitus praenobilis D. Januarius Zick, arte pictoria clarus, 65 annorum“. Es scheint demnach Januarius mit Johannes, Askanius identisch zu sein, der am 31. Mai 1732 geboren wurde. Vielleicht hat der Künstler seinen Taufnamen geändert, um mit seinem Vater nicht den gleichen Vornamen zu führen. Januarius lernte zunächst bei seinem Vater, der Kammerdiener und Hofmaler bei Herzog Theodor, sowie beim Bischofe von Freising war, und sich in seinen Gemälden durch kühne perspectivische Constructionen und breite flächige Malweise auszeichnete, eine sehr tüchtige Technik. Mit 25 Jahren ging der junge Künstler nach Basel und malte dort einige Bilder in der Helldunkelmanier des