ADB:Weiß, Bartholomäus Ignaz
Maximilian III. und seiner Gemahlin, der Kurfürsten Karl Theodor und Maximilian Josef IV., sowie diejenigen mehrerer anderer Mitglieder des bairischen Hofes malte. Außer Miniaturbildern lieferte er auch Oelgemälde und eine Menge von Radirungen im Rembrandtschen Geschmack zum Theil nach eigenen Compositionen, zum Theil nach Vorlagen berühmter Meister. Als eine seiner besseren Arbeiten wird eine Grablegung angeführt. Doch trug W. auch keine Bedenken, allerhand Schlüpfrigkeiten und Venusbilder für vornehme Besteller zu arbeiten. In der Galerie zu Schleisheim wird ein Bild von W. aufbewahrt, das einen alten in Pelz gekleideten Mann darstellt. Die Gemäldesammlung im Ferdinandeum zu Innsbruck besitzt eine Heilige Barbara von der Hand des Künstlers. Er starb zu München im J. 1815.
Weiß: Bartholomäus Ignaz W., Maler und Radirer, wurde im J. 1730 zu München als Sohn des Malers Franz Josef W. geboren und von diesem in der Kunst unterrichtet, bis er im Stande war, sich durch das Studium der Galerien in München und Schleisheim weiter zu bilden. Wesentliche Dienste leistete W. auch die Beschäftigung mit Originalzeichnungen des Malers Andreas Wolf, die er in großer Anzahl gesammelt hatte. Selbst überaus fruchtbar, brachte er es im J. 1770 zum Mitglied der eben errichteten Münchener Akademie und später zu dem Range eines Hofminiaturmalers, als welcher er die Bildnisse des Kurfürsten- Vgl. G. K. Nagler, Neues allgem. Künstler-Lexicon XXI, 249–255. München 1851. – G. v. Dillis, Verzeichniß d. Gemälde in der kgl. bayer. Galerie zu Schleisheim. München 1831. S. 73, Nr. 416. – Joseph Maillinger, Bilder-Chronik d. kgl. Haupt- u. Residenzstadt München. München 1876. I, 1483–1510, vgl. auch Register. – Frdr. Pecht, Geschichte der Münchener Kunst im 19. Jahrh. München 1888. S. 20. – Katalog der Gemäldesamml. im Ferdinandeum z. Innsbruck. Innsbr. 1890. Nr. 805.