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Artikel „Weber, August“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 282, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Weber,_August&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 12:07 Uhr UTC)
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Weber: August W., Landschaftsmaler, wurde am 10. Januar 1817 in Frankfurt a. M. geboren. Den ersten künstlerischen Unterricht erhielt er in seiner Vaterstadt durch den Maler Rosenkranz. Im J. 1835 wandte er sich nach Darmstadt, um sich bei dem Hofmaler Schilbach weiter auszubilden. In seiner Gesellschaft unternahm er seine erste größere Studienreise in die Schweiz. Während der Jahre 1836–1838 war er Schüler des Städel’schen Instituts zu Frankfurt a. M., wo er sich namentlich mit dem Studium der Perspective, mit dem Zeichnen nach der Antike und mit Modelliren beschäftigte. Im Herbst des Jahres 1838 siedelte er nach Düsseldorf über, um zunächst für ein Jahr die unter Schirmer’s Leitung stehende Landschaftsclasse an der Akademie zu besuchen. Dann richtete er sich selbst ein Atelier ein und fing bald an, Unterricht zu ertheilen und Schüler heranzubilden, was ihm die Verleihung des Professorentitels eintrug. In den letzten Jahren seines Lebens vielfach durch Kränklichkeit gestört und durch ein Augenleiden an der Ausübung seiner Kunst gehindert, arbeitete er bis an sein Ende, das am 9. September 1873 in Düsseldorf erfolgte, mit großem Fleiß. W. huldigte in seiner Malerei dem idealistischen Princip und schuf ähnlich wie Schirmer stilisirte Landschaften, für die ihn sein Talent besonders befähigte, da er eine ungemein reiche Phantasie besaß und über eine reiche poetische Ader verfügte. Er legte daher den Hauptnachdruck auf die Composition und deren harmonische Gliederung, hielt streng auf solide Zeichnung und Durchbildung der Motive und bediente sich der Farbe nur, um die Wirkung der beabsichtigten Stimmung zu erhöhen. Gleichwohl war er ein Meister in der Wiedergabe von Stimmungen, unter denen ihm namentlich diejenigen des Abends und des Mondlichts gelangen. Eines großen Rufes erfreuten sich seine Aquarelle und Zeichnungen, deren Menge geradezu erstaunlich erscheint. Auch in der Lithographie versuchte er sich mit gutem Gelingen. Bilder von W. findet man in den öffentlichen Sammlungen zu Düsseldorf, Berlin und Königsberg, sowie in der Ravené’schen Gemäldegalerie zu Berlin. Als besonders gelungen werden die vier für den König von Preußen gemalten Gegenstücke: Morgen-, Mittag-, Abend- und Nachtlandschaft bezeichnet.

Vgl. Wolfgang Müller von Königswinter, Düsseldorfer Künstler. Leipzig 1854. S. 327–330. – R. Wiegmann, Die kgl. Kunstakademie zu Düsseldorf. Düsseldorf 1856. S. 371–374. – Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst. IX, Sp. 10, 11. Leipzig 1873. – M. Jordan, Beschreibendes Verzeichniß der Kunstwerke in der kgl. National-Galerie zu Berlin. 3. Aufl. Berlin 1877. S. 297, 298.