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Artikel „Veith, Philipp“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 552–553, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Veith,_Philipp&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:20 Uhr UTC)
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Veith: Johann Philipp V., Kupferstecher, geboren in Dresden (?) am 8. Februar 1768 (?) als Sohn eines Lohnbedienten, † ebenda am 18. Juni 1837, wuchs unter ärmlichen Verhältnissen auf, die ihn frühzeitig nöthigten dem Broterwerb nachzugehen, fand aber doch Gelegenheit, während er bei einem Stubenmaler als Gehülfe thätig war und als solcher manchmal den Zeichenstunden einer Dresdener Schule beiwohnte, Neigung sowol als Befähigung für eine höhere Laufbahn an den Tag zu legen. Sein Zeichenlehrer vermittelte ihm den Zutritt zur Dresdener Kunstakademie; der bekannte Kupferstecher Zingg nahm ihn als Schüler an und, nachdem er unter diesem Meister seine künstlerische Ausbildung vollendet hatte, war ihm sogar vergönnt Italien zu besuchen. Das speciellere künstlerische Fach, das er sich als Zeichner und Stecher wählte, war das landschaftliche. Man gibt die Zahl der Blätter, die allmählich unter seiner Hand entstanden, auf 206 an. Unter ihnen befinden sich neben wenigen figürlichen Darstellungen (z. B. einem Bildnisse des Kaisers Alexander von Rußland aus dem Jahre 1805) theils Landschaften nach eigenen Zeichnungen (z. B. zwei geätzte und mit dem Stichel vollendete Ansichten von Terracina, die zu seinen Hauptwerken gehören), theils Arbeiten nach Ruysdael, Berghem und [553] mehreren zeitgenössischen Landschaftsmalern. Als seine letzte Arbeit wird bezeichnet „Partie aus den Kaiserpalästen in Rom, rechts Leute in der Laube“. Eine kleine Anzahl von Blättern (z. B. eine Ansicht von Dresden und zwölf Ansichten von Herrnhut) wurde von ihm zwar gezeichnet, aber von fremden Händen gestochen. Er starb laut der von seinen Hinterlassenen veröffentlichten Todesanzeige im siebzigsten Lebensjahre und als „Mitglied“ der königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden.

Der Zweifel, ob das oben angegebene Geburtsdatum richtig ist, gründet sich darauf, daß es sich in den evangelischen Kirchenbüchern Dresdens nicht bestätigt findet und einige Quellen (z. B. Kläbe, Neuestes gelehrtes Dresden. Leipzig 1796, S. 174) 1769 als sein Geburtsjahr angeben. – Füßli, Allg. Künstlerlexikon, Th. 2, 10. Abschnitt 1818, S. 2057 f. – Neuer Nekrolog der Deutschen, 15. Jahrg. 1837, Th. 2, S. 646 f. – Nagler, Künstler-Lexicon, Bd. 20, 1850, S. 6–9. – Andresen, Handbuch für Kupferstichsammler, Bd. 2, 1873, S. 643. – Apell, Handbuch für Kupferstichsammler 1880, S. 441. – Le Blanc, Manuel de l’amateur d’estampes T. 4, 1889, S. 97 f.