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Artikel „Tzschucke, Karl Heinrich“ von Friedrich Koldewey in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 68–69, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tzschucke,_Karl_Heinrich&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 01:03 Uhr UTC)
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Tzschucke: Karl Heinrich T., geboren zu Oschatz am 1. Januar 1746, gewann die Grundlage seiner philologischen Gelehrsamkeit in Schulpforta, wo er von 1760 bis 1765 als Alumnus verweilte. Nachdem er in Leipzig studirt und den Magistergrad erworben hatte, wurde er 1772 Rector in Lübben, 1777 dritter College in St. Afra zu Meißen, rückte an dieser Anstalt 1789 in das Conrectorat ein und übernahm 1804 die Leitung derselben als Rector. Sein Tod erfolgte am 28. August 1813, nachdem ihm schon im Jahre zuvor auf seine Bitte und mit Rücksicht auf seine Kränklichkeit sein späterer Nachfolger, Professor M. Christoph Gotthelf König, als Adjunct zur Seite gestellt worden war. – Ueber Tzschucke’s Amtsführung ist kaum noch mehr bekannt, als daß er sich bei denen, die mit ihm gewirkt und unter ihm gelernt haben, ein gutes Andenken gestiftet hat (vergl. seines Nachfolgers König Opusc. lat., p. 424). Seine litterarische Thätigkeit war sehr umfangreich. Außer einer Anzahl von Reden und Programmen gab er u. a. unter dem Titel „Auctores latini minores in usum scholarum adspersis notulis editi“ eine Sammlung von Schulausgaben der kleineren lateinischen Schriftsteller, Flavius Avienus, Phädrus, Cato’s Distichen, die Sentenzen des P. Syrus, Nepos, Eutrop u. a., mit lateinischen Anmerkungen heraus. Von der großen Ausgabe der Geographie Strabo’s, die der Altdorfer Professor Joh. Phil. Siebenkees († 1796) begonnen, aber nicht vollendet hatte, übernahm T. die Fortsetzung vom 7. Buche an, während der 7. und letzte Band 1818 von Fr. Traug. Friedemann herausgegeben wurde. Sein Hauptwerk ist die 1807 in 7 Bänden erschienene Ausgabe des Pomponius Mela, in der er die kritischen und erklärenden Noten der früheren Herausgeber, theils vollständig, theils mit Auswahl, nebst seinen eigenen Bemerkungen mit großem Fleiße zusammengestellt hat.

[69] Vgl. Meusel, Gel. Teutschland, Bde. VIII, X, XIV und XXI unter „Tzschucke“, wo insbesondere Tzschucke’s Schriften verzeichnet werden. – F. A. Eckstein, Nomenclator Philologorum (Leipzig 1871), S. 577. – Th. Flathe, St. Afra. Gesch. der Fürstenschule zu Meißen (Leipzig 1879), S. 302 und 339. – Der Güte des zuletzt genannten Gelehrten hat der Verfasser auch noch einige briefliche Mittheilungen über Tzschucke zu verdanken.