Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sustermans, Justus“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 195, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sustermans,_Justus&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:34 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Sustris, Friedrich
Band 37 (1894), S. 195 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Justus Sustermans in der Wikipedia
Justus Sustermans in Wikidata
GND-Nummer 119241161
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|37|195|195|Sustermans, Justus|Joseph Eduard Wessely|ADB:Sustermans, Justus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119241161}}    

Sustermans: Justus S., Maler, der in Antwerpen 1597 das Licht der Welt erblickte. In der Kunst hat ihn Willem de Vos herangebildet, aber in seinem Vaterlande blieb er nicht lange, sondern zog frühzeitig nach Italien und siedelte sich in Florenz an, wo er bis zu seinem Tode, der 1681 ihn erreichte, thätig war. Die italienische Kunstweise fesselte ihn frühzeitig und insbesondere die Schule der Carracci und des Caravaggio beeinflußte seine Kunstweise fortdauernd. Die Großherzoge Cosmus II. und nach diesem Ferdinand II. beehrten ihn mit vielen Aufträgen, die den Künstler zu fortdauernden Arbeiten bethätigten; er wurde zum Hofmaler ernannt und der Großherzog hatte eine große Achtung für seine Kunst und hielt sich öfters in seinem Atelier mit Vorliebe länger auf, weshalb S. nie in sein Vaterland zurückkehrte. Er malte viele historische Darstellungen und Bildnisse; letztere legten den niederländischen Charakter keineswegs ab. Hervorzuheben ist sein umfangreiches Bild für die Galerie in Florenz, das die Huldigung der toskanischen Stände an den Großherzog Ferdinand II. darstellt. In diesem Gemälde sind viele Bildnisse dargestellt, worunter auch das seine vorkommt. Ein Hauptbild seiner Thätigkeit ist ferner ein zweites, das er für den Dogenpalast ausführte. Dargestellt ist da die Königin Katharina Cornaro, wie sie die Insel Cypern an Venedig verschenkt. Zu seinen Werken gehören ferner mehrere Bildnisse der Großherzoge, sowie des Kaisers Ferdinand II., der ihm aus Wien einen Adelsbrief schickte. In der kaiserlichen Galerie zu Wien befinden sich noch verschiedene Bildnisse seiner Hand, so der Erzherzogin Claudia (von Medici), Gemahlin des Erzherzogs Leopold, und mehrerer berühmter Persönlichkeiten. Von historischen Compositionen sind zu nennen: eine Grablegung Christi, die sehr edel aufgefaßt ist und der Tod des Seneca; beide befinden sich in Berlin und in Pommersfelden das Bild mit Mars, Venus und Amor. Viele seiner Bilder sind gestochen worden, so die erwähnte Huldigung in Florenz von Mogalli, der auch das venezianer Bild mit der Königin Cornaro stach. Der Herzog von Guise ist von J. Morin gestochen, auf welchem Stich er den Maler „Citermans“ nannte. Solche Fehler kommen oft und verschieden vor; der Cardinal Leopold, von A. Clouet gestochen, der den Meister Sertermanni nennt. Sein Eigenporträt befindet sich in Florenz, ferner hat ihn van Dyck gemalt und darauf radirt. In erster Auflage führt das Blatt den Namen Jodocus Citermans, in späterer Herausgabe wird er: Justus Suttermans bezeichnet. Neben van Dyck schätzte auch Rubens den Künstler sehr und nannte ihn eine Zierde seines Vaterlandes.

Siehe: Immerzeel. – Kramm. – Wibiral (A. van Dyck.)