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Artikel „Sustris, Friedrich“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 195–196, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sustris,_Friedrich&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 21:08 Uhr UTC)
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Sustris: Friedrich S., Maler und Baumeister, der in Amsterdam angeblich 1526 das Licht der Welt erblickte und dann von seinem Vater Lambert [196] den ersten Unterricht in der Kunst empfing. Frühzeitig ging er nach Italien, blieb einige Zeit in Venedig und siedelte dann nach Florenz über, wo er sich lange aufhielt und Mitglied der Akademie wurde. Vasari erwies ihm seine Freundschaft und in seinem Werke, das 1568 erschien, sein besonderes Lob; er nennt ihn Federigo di Lamberto Fiamingo und dieser war auch dessen Mitarbeiter bei der Ausführung des Trauergerüstes nach dem Tode des Michel Angelo. Wie lange S. in Florenz thätig war, ist unbekannt; nach 1579 befand er sich in München, wo er Hofmaler und Architekt des Herzogs Wilhelm V. wurde. Er wird in dieser Zeit ein Baumeister genannt und es wird ihm der Plan zur Jesuitenkirche in München zugeschrieben; es bleibt aber unentschieden, ob er nur den Plan entworfen oder darnach auch bei der Ausführung thätig war, denn wenn Kupferstecher auf Stichen nach ihm zugeschriebenen Gemälden ihn Maler und Architekt des Herzogs Wilhelm nennen, so weiß man nicht, ob auf solchen Blättern nur der Zeichner des Entwurfs oder auch der Bauführer beim Bau gemeint wird. Es werden in dieser Richtung noch verschiedene Gemälde genannt, die ihm zugeschrieben werden, so die Himmelfahrt Mariae in der Kapuzinerkirche in Landshut, die Verkündigung der Maria in der Galerie zu Göttingen; sein Bildniß als h. Lukas, der die Madonna malt und andere. Es kommen viele Stiche nach seinen Werken vor, welche die Kupferstecher Joh. Sadeler, Kilian, J. Custos, Alex. Vallée ausführten. Einige Stiche hat auch S. selbst herausgegeben, wie er auch Handzeichnungen, Entwürfe zu Waffen und Geräthen herausgab. Nach gewöhnlicher Angabe starb der Künstler 1599 in München.

Siehe Nagler. – Sighart, Gesch. der bild. Künste im Königr. Baiern.