Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Surius, Laurentius“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 166, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Surius,_Laurentius&oldid=- (Version vom 10. Oktober 2024, 05:48 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Sürlin
Band 37 (1894), S. 166 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Laurentius Surius in der Wikipedia
Laurentius Surius in Wikidata
GND-Nummer 118799452
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|37|166|166|Surius, Laurentius|Franz Heinrich Reusch|ADB:Surius, Laurentius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118799452}}    

Surius: Laurentius S., Karthäuser, geboren 1522 zu Lübeck, † am 23. Mai 1578 zu Köln. Er machte seine Studien zu Frankfurt a. d. O. und zu Köln. Hier wurde er mit Petrus Canisius (s. A. D. B. III, 749) bekannt und durch diesen für die katholische Kirche gewonnen. Unter dem Einfluß des Justus Landsperg (s. A. D. B. XVII, 594) entschloß er sich, Karthäuser zu werden; er trat am 23. Febr. 1541 in den Orden und legte am 24. Febr. 1542 die Gelübde ab. 1543 wurde er zum Priester geweiht. Mit kurzen Unterbrechungen blieb er nun bis zu seinem Tode im Karthäuserkloster in Köln, eifrig mit Studien und litterarischen Arbeiten beschäftigt. Pius V., dem er 1570 den ersten Band seines „Lebens der Heiligen“ widmete, schrieb am 1. Juli an den Prior: er solle dem gelehrten und durch seine Schriften der Kirche so nützlichen Mann alle Milderungen der strengen Ordensregel gewähren, die sein Alter und die Vollendung seines großen Werkes wünschenswerth machten. Sein erstes größeres Werk ist „Commentarius brevis rerum in orbe gestarum ab a. 1500 ad a. 1564“, 1566, mit polemischer Rücksicht auf die Werke von J. Carion (s. A. D. B. III, 781[WS 1]) und J. Sleidanus (s. A. D. B. XXXIV, 454[WS 2]). Das Werk, in welchem der confessionelle Standpunkt des Verfassers stark hervortritt, wurde 1568 von dem Speierer Weihbischof Heinrich Fabricius ins Deutsche, 1571 von Jacques Estourneau ins Französische übersetzt, später mit Zusätzen herausgegeben von Michael van Isselt (s. A. D. B. XIV, 641), 1586 u. 1601. Im J. 1567 erschien von S. „Concilia omnia tum generalia tum provincialia atque particularia“, 4 Foliobände, Philipp II. gewidmet. 1570–76 folgte sein Hauptwerk: „De probatis vitis Sanctorum ab Al. Lippomano olim [1550] conscriptis nunc primum emendatis et auctis“, 6 Foliobände. Die zweite, von ihm begonnene Ausgabe wurde von seinem Ordensgenossen Jakob Mosander vollendet und mit einem 7. Bande vermehrt, 1581. In der 3. Ausgabe, 1618, ist der Text der alten Vitae an dem S. allerlei geändert hatte, wiederhergestellt. Eine neue verbesserte Ausgabe ist zu Turin 1875–80 in 13 Octavbänden erschienen (Lit. Handw. 1883, 501). – Außerdem hat S. herausgegeben „Homiliae s. conciones praestantissimorum Ecclesiae doctorum (22) in totius anni evangelia ab Alcuino jussu Caroli M. primum collectae, quibus nunc accedunt in totius anni epistolas conciones exegeticae ex patribus congestae“, 1569, die Werke Leo’s des Großen, lateinische Uebersetzungen von Schriften von Tauler, Ruysbroek und Suso, von Gropper, Eisengrein und anderen katholischen Zeitgenossen.

Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis, p. 218. – Niceron 28, 399. – Räß, Convertiten 2, 338. – Hurter, Nomenclator (2) 1, 36.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 791
  2. Vorlage: 459