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Artikel „Spiller, Philipp“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 189–190, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Spiller,_Philipp&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 16:14 Uhr UTC)
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Band 35 (1893), S. 189–190 (Quelle).
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Spiller: Philipp S., Physiker, geboren am 26. September 1800 zu Einsiedel bei Reichenberg (Friedland) in Böhmen und als Professor in Berlin 1879 gestorben, war von 1826–1828 Mitglied des Seminars für Gelehrtenschulen in Breslau und Collaborator am Matthiasgymnasium daselbst, dann Gymnasiallehrer bis 1837, später Oberlehrer am Mariengymnasium zu Posen und zuletzt Lehrer an einer höheren Schule in Berlin bis zu seinem Tode. Er ist in der Geschichte der Physik besonders bekannt durch seine Bemühungen, „alle physikalischen Erscheinungen aus einem Princip zu erklären und das Phantom der Imponderabilien zu verscheuchen“. Die Resultate seiner diesbezüglichen, bereits 1855 begonnenen und 1876 zum Abschluß gebrachten Untersuchungen sind niedergelegt in dem „Die Urkraft des Weltalls“ (Berlin 1876) betitelten Werke. Danach „ist der ganze Weltenraum von einem atomistisch zusammengesetzten, vollkommen elastischen Aether erfüllt, der sich an allen Orten in einer nach allen Richtungen gleichen Spannung befindet oder überall unter gleichem Drucke steht. Für zwei in diesem Aether befindliche, kugelförmige, ponderable Atome sollen dann alle Druckkräfte, welche innerhalb zweier in den Mittelpunkten der Atome senkrecht auf ihrer Verbindungslinie stehenden Ebenen wirken, sich ausgleichen, und die außerhalb dieser Ebenen wirkenden Druckkräfte, die keinen Gegendruck finden, sollen dann die scheinbare Gravitation der beiden Atome erzeugen“ (Rosenberger, Geschichte der Physik III, 585). Diese Theorie wurde von Isenkrahe in seiner Schrift „Das Räthsel von der Schwerkraft“ bekämpft. Außer dem genannten Hauptwerk schrieb S. u. a. noch kleinere physikalische Aufsätze im Familienbuch des österr. Lloyd, Triest; ferner „Gemeinschaftliche Principien für die Erscheinungen des Schalls, des Lichts, der Wärme, des Magnetismus und der Electricität“ (Posen 1855, bezieht sich zum Theil auf die oben erwähnten Untersuchungen); „Grundriß der Physik“ (Triest 1857); „Das Phantom der Imponderabilien in der Physik“ (Posen 1858); „Neue Theorie der Electricität [190] und des Magnetismus in ihren Beziehungen auf Schall, Licht und Wärme“ (Berlin 1861) und einige auf Arithmetik bezügliche Arbeiten.

Vgl. noch Poggendorff’s biogr.-litterar. Handwörterbuch II, 971.