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Artikel „Siebelis, Karl Gottfried“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 168, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Siebelis,_Karl_Gottfried&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 11:44 Uhr UTC)
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Siebelis: Karl Gottfried S., Philologe und Schulmann des 18. und 19. Jahrhunderts. Er wurde als der Sohn eines nicht unbemittelten Bäckermeisters am 10. October 1769 in Naumburg a. S. geboren und dort, da er beide Eltern früh verlor, im großelterlichen Hause Kießling erzogen, besuchte das damalige Rathsgymnasium seiner Vaterstadt und studirte dann von Ostern 1788 in Leipzig Theologie und alte Sprachen, vornehmlich bei Morus, Reiz und Beck. Von seinen Studiengenossen stand ihm G. Hermann besonders nahe; in der Beck’schen Societas philologica verblieb er auch, als er bereits zum Magister promovirt war und eine Hauslehrerstelle angenommen hatte. Im Jahre 1798 wurde er als Conrector an das Stiftsgymnasium in Zeitz berufen, blieb daselbst aber nur fünf Jahre, da er im Jahre 1803 durch den Rath der Stadt Bautzen zum Rector des dortigen Gymnasiums gewählt wurde. Dieses Amt hat er vom 30. Januar 1804 an 37 Jahre hindurch in Segen geführt; sein Gedächtniß wird durch ein 1829 gestiftetes Stipendium Siebelisianum an der Anstalt dauernd lebendig gehalten. Ostern 1841 trat er in den Ruhestand und starb in Bautzen am 7. August 1843. – Von Siebelis’ zahlreichen philologischen Arbeiten sind die folgenden erwähnenswerth: „De Aeschyli Persis“ 1794; „Ἑλληνικά“ 1800; „Notae in Hellenica“ 1803; „Synbolae criticae et exegeticae“ 1803, 2 Bde.; „Philochori fragmenta“ 1811; „Phanodemi, Demonis, Clitodemi atque Istri Ἀτθίδων fragmenta coll., ed. ill. C. G. Lenz et S.“ 1812; „De Ἀτθίδων scriptoribus“ 1812; „Pausanias ed. ill.“, 1822–1828, 5 Bde.; „Kleines griechisches Wörterbuch in etymologischer Ordnung“ 1833; „Stimmen aus den Zeiten der alten griechischen und römischen Classiker“ 1837.

Kurze Lebensbeschreibung des M. C. G. S., vom ihm selbst verfaßt. 1843. – Nekrolog von J. E. R. Käuffer[WS 1] im N. Nekrolog 1843, S. 718–728; daselbst S. 725 f. ein Schriftenverzeichniß. – Ameis, Blätter der Erinnerung an S. 1845. – Bursian, Gesch. d. Phil. S. 600.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Ernst Rudolph Käuffer (1793–1865), evangelischer Hofprediger in Dresden.