ADB:Sichem, Christoph van (der Ältere)
Feyerabend[WS 1] in Frankfurt thätig. Seine Holzschnitte sind meist in Büchern zu suchen und wir finden sie in Josephus Flavius, Titus Livius, L. Florus, sowie auch verschiedene Titelblätter zu Büchern sein Werk sind. In Straßburg erschien Joach. Meyer’s[WS 2] gründliche Beschreibung der freien ritterlichen und adeligen Kunst des Fechtens. Später dürfte sich S. in Holland und zwar in Delft aufgehalten haben, wo ihm sein gleichnamiger Sohn geboren wurde. Das Todesjahr ist unbekannt.
Sichem: Christoph van S. der Aeltere, Formschneider aus Basel, dessen Geburtsjahr unbekannt ist. Im J. 1573 erschien in Basel das Werk: Die 13 Orte der löbl. Eydgenossenschaft … mit Holzschnitten von seiner Hand. Später arbeitete er in Straßburg und war auch fürChristoph van Sichem der Jüngere, ebenfalls Formschneider, geb. 1580 in Delft, kam später nach Amsterdam, wo er einen Kunstverlag besaß, wie es auf der Folge der vier Evangelisten beglaubigt wird. Er soll ein Schüler von H. Goltzius gewesen sein. Nach diesem schnitt er das Bildniß des Otto Heinrich v. Schwarzenberg, die Beschneidung Christi, Judith, den Hackbrettspieler und andere; nach J. Matham das Brustbild eines afrikanischen Fürsten. Andere Holzschnitte sind Copien nach Dürer, Lucas von Leyden, Holbein und Pencz. Es werden dem Christoph (oder Christophel, wie er genannt wurde) auch Kupferstiche zugeschrieben, aber es ist sehr fraglich, ob er neben dem Schneidemesser auch den Grabstichel geführt hat. Es werden vielmehr die ihm zugeschriebenen Stiche dem Karl van Sichem angehören, der auch in Amsterdam eine Zeit lang lebte und ein ähnliches Monogramm führte.
- s. Nagler, Monogr. II.