ADB:Schumann, Karl Franz Jakob Heinrich

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Artikel „Schumann, Karl Franz Jakob Heinrich“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 41, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schumann,_Karl_Franz_Jakob_Heinrich&oldid=- (Version vom 3. November 2024, 12:15 Uhr UTC)
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Schumann: Karl Franz Jakob Heinrich S., Historienmaler, geboren am 8. August 1763 zu Berlin, † daselbst am 27. September 1827. – Er war der Sohn eines Rechtsgelehrten, dessen Liebe zur Musik und Dichtkunst auf das Gemüth des Knaben nicht ohne Wirkung blieb. Der väterliche Freund stand ihm bis zu seinem zehnten Jahre als Erzieher zur Seite. S. beabsichtigte dann, durch Joh. Phil. Kirnberger’s Clavierspiel angeregt, sich ganz der Musik zu widmen, nahm jedoch alsbald bei dem Bildhauer Selvino Zeichenunterricht und besuchte als Schüler des Hofmalers Frisch die Akademie der Künste seiner Vaterstadt. Durch sein noch daselbst befindliches Gemälde „Grablegung“ erwarb sich S. im J. 1795 ein Reisestipendium nach Italien. Heimgekehrt wandte er sich mit Vorliebe historischen Compositionen zu und malte gelegentlich auch Darstellungen aus der biblischen Geschichte, Allegorien und Genrebilder. Im J. 1801 wurde er Mitglied des Senats der Akademie und Professor für das Fach der Anatomie, später leitete er die Malclasse. Nach Kräften förderte er jüngere Talente durch das Beispiel seines eigenen Schaffens, das sich mehr im Geiste der akademischen Richtung Lesueur’s[WS 1], als im Einklang mit den neueren Bestrebungen bewegte. Von seinen Hauptwerken, welchen zumeist Motive aus der römischen, vaterländischen und zeitgenössischen Geschichte zu Grunde liegen, seien u. a. erwähnt: „Gefangennahme des Julius Sabinus“, „Friedrich von Zollern erkennt seine Gemahlin als Reiterführer“, „Zusammenkunft des Kaisers Alexander mit Napoleon“. Sein letztes Bild „Uebergang der preußischen Armee bei Caub über den Rhein“ (im königl. Schlosse zu Berlin) gilt als seine beste Leistung. S. malte auch zu wiederholten Malen die Bildnisse seines Königs und dessen Gemahlin, sowie die mehrerer Mitglieder des königlichen Hauses. Einige Porträts der Art sind von D. Berger und J. Jügel gestochen.

Nagler’s Künstler-Lexicon. 16. Bd. München 1846. S. 73.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Blaise Nicolas Lesueur (1716–1783), französischer Maler; Direktor der preußischen Akademie der Künste in Berlin.