Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schubart, Ludwig Albrecht“ von Adolf Wohlwill in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 602, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schubart,_Ludwig&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 15:17 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 32 (1891), S. 602 (Quelle).
Ludwig Schubart bei Wikisource
Ludwig Schubart in der Wikipedia
Ludwig Schubart in Wikidata
GND-Nummer 11710745X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|32|602|602|Schubart, Ludwig Albrecht|Adolf Wohlwill|ADB:Schubart, Ludwig}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11710745X}}    

Schubart: Ludwig Albrecht S., Sohn Chr. Fr. D. Schubart’s (s. o.), wurde am 17. Februar 1765 in Geislingen geboren. Bereits hier, wie später in Augsburg und Ulm, erfuhr er den erziehlichen und befeuernden Einfluß des Vaters. Nach der Gefangensetzung des Letzteren (1777) wurde er in die Karlsschule aufgenommen, in welcher er bis zum Herbst 1786 verblieb, sich für das juristische Fach vorbereitete und zugleich eine umfassende allgemeine Bildung erwarb. Im Frühjahr 1787 erhielt er, dem sehnlichen Wunsche des Vaters gemäß, auf Verwendung des Ministers Hertzberg eine Stellung im preußischen Staatsdienste. Nachdem er eine Zeitlang in der Geh. Staatskanzlei zu Berlin thätig gewesen, ward er im December 1788 zum Legationssecretär der preußischen Gesandtschaft beim fränkischen Kreise ernannt. Doch bereits nach wenigen Jahren büßte er diesen Posten ein (wahrscheinlich 1793) und widmete sich seitdem ausschließlich dem Schriftstellerberuf, zu welchem er durch das väterliche Vorbild schon als Akademiker angeregt worden war. In seinem persönlichen Auftreten, wie in seinem schriftstellerischen Wirken ohne die Urwüchsigkeit, aber auch ohne die Extravaganzen des Vaters, war er demselben doch geistes- und gesinnungsverwandt. Seine litterarische Thätigkeit umfaßte Dichtungen (außer den lyrischen Jugendgedichten namentlich Erzählungen in gebundener und ungebundener Rede), Uebersetzungen aus dem Französischen und Englischen (Bearbeitungen einzelner Shakespeare’scher Stücke), Biographien (Ulrich v. Hutten 1791), Schriften über die politischen Zeitereignisse und journalistische Publicationen (Antheil an der vom Vater begründeten „Chronik“ bis 1793, „Englische Blätter“ 1793–1801, Einzelbeiträge zu den angesehensten deutschen Zeitschriften). Sein Hauptverdienst bestand jedoch in seinem Bemühen, das Interesse für das Leben und Wirken des Vaters bei der Nachwelt rege zu erhalten. Abgesehen von der pietätvollen Fürsorge, welche er dem litterarischen Nachlaß desselben angedeihen ließ, verdient namentlich seine vortreffliche Skizze: „Schubart’s Karakter von seinem Sohne“ hervorgehoben zu werden. Ludwig S. starb in Stuttgart am 27. Decbr. 1811.

Bock, Sammlung von Bildnissen gelehrter Männer und Künstler nebst kurzen Biographien derselben, Bd. 1. – Ad. Wohlwill, Zur Biographie Ludw. Schubart’s im Archiv für neuere Sprachen u. Litter. Bd. 87.