Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schiller, Felix von“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 214–215, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schiller,_Felix_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 11:24 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 31 (1890), S. 214–215 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Felix von Schiller in der Wikipedia
Felix von Schiller in Wikidata
GND-Nummer 117267139
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|214|215|Schiller, Felix von|Hyacinth Holland|ADB:Schiller, Felix von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117267139}}    

Schiller: Felix v. S., Landschaftsmaler, geboren 1805 zu Breslau, studirte und absolvirte die Jurisprudenz, stand auch schon als Oberlandesgerichtsreferendar im Staatsdienste, als er beschloß, ganz zu der von jeher mit großer Vorliebe gepflegten Malerei überzugehen. Begab sich also 1829 zur weiteren Ausbildung nach München, wo er sich den unter Rottmann’s und Morgenstern’s Vorbild florirenden Stimmungsalern anschloß und obwohl vielfach mit der handfertigen Technik kämpfend, doch bald eines guten Namens sich erfreute. Mit großer Vorliebe nahm er seine Stoffe aus den Seen des baierischen Hochlandes, insbesondere aus dem alsbald so viel von den Poeten und Künstlern gefeierten Chiemsee. Hier arbeitete er im Wetteifer mit Max Haushofer, Ruben und Anderen in halbstylisirten oder romantisch staffirten Landschaften. Seine ersten Bilder (Landschaft mit einer Ruine und „Seegegend“) gab er jedoch erst 1836 in den Münchener Kunstverein, welcher in der Folge beinahe alljährig ein Paar Bilder Schiller’s zur Ausstellung brachte und zur Verloosung erwarb. Auch nach auswärts, insbesondere nach Schlesien und Böhmen, fanden die Erzeugnisse seines Pinsels gerne ihre Wege. Dazu gehören z. B. Partie am Starnberger See (1839), Dorf im Gebirge, Partie am Kochelsee, Sonnenuntergang am Chiemsee (1840), der Chiemsee mit seinen beiden Inseln (1841 und 1845), Partie aus Welsch-Tirol, aus dem Oberinnthal (1842); Morgen und Abend, ersterer mit einem nach dem heiligen Lande ausziehenden Ritter, letzterer mit der Heimkehr desselben nach dem verödeten Schlosse; das Kloster im Gebirge; Capelle am Chiemsee (1843), Schloß Dürrenstein (wo König Richard Löwenberg gefangen saß) u. s. w. 1850 kam eine Landschaft aus dem Salzburgischen, 1852 ein im Sonnenuntergang erglühendes Felsenhaupt, 1853 das Schloß Klamm (auch im König-Ludwig-Album, gestochen von Jobst Riegel). Außerdem bethätigte sich Herr v. Schiller gerne mit Liedern und dramatischen Spielen bei absonderlichen Gelegenheiten und Künstlerabenden; so bei dem heute noch im besten Andenken stehenden Albrecht-Dürer-Fest am 17. Februar und 2. März 1840; dann dichtete er zur Feier der Vermählung des Kronprinzen Maximilian mit der Prinzeß Maria von Preußen ein Festspiel, welches am 14. October 1842 im Münchener Hoftheater, inscenirt von Horschelt, mit Musik von Franz Lachner und mit Decorationen von S. Quaglio und M. Schnitzler ausgestattet, sehr erfreuliche Aufnahme fand. Ebenso sprach S. in gebundener Rede zu Ludwig Schwanthaler’s Ehren (23. October 1839) bei Christoph Ruben’s Abschiedsfeier vor dessen Abreise nach Prag (12. Mai 1841) und bei dem großartigen Feste, welches im Sommer 1841 dem Meister Thorwaldsen veranstaltet wurde. In allen diesen Producten seiner Muse erwies sich S. ebenso wie in seinen malerischen Schöpfungen als ein ächter, im Schwung der Erfindung und dem Ausdruck derselben, seinem großen Namensvetter nicht unrühmlicher Poet. Er verfaßte auch ein verdienstliches Buch über „München, dessen Kunstschätze, Umgebung und öffentliches Leben“, welches 1841 erschien, bis 1855 vier Auflagen erlebte und 1852 auch in’s Englische übersetzt wurde. Schiller erlag einem wiederholten Schlaganfalle am 31. Januar 1853.

[215] Vgl. Raczynski II, 383. – Nagler 1845, XV, 231. – Kunstvereins-Bericht für 1853, S. 49. – Fr. Pecht, Münchener Kunst im XIX. Jahrh. 1888, S. 165.