Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sala, Angelus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 194, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sala,_Angelus&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 09:41 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 30 (1890), S. 194 (Quelle).
Angelo Sala bei Wikisource
Angelo Sala in der Wikipedia
Angelo Sala in Wikidata
GND-Nummer 119076101
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|194|194|Sala, Angelus|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Sala, Angelus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119076101}}    

Sala: Angelus S. war zu Vicenza in der Republik Venedig geboren als Sproß eines alten Marchesengeschlechtes, dessen Söhne wir das ganze 15. Jahrhundert und bis ins 16. als Docenten in Bologna finden, verließ der Religion wegen sein Vaterland und wurde ein hochberühmter Arzt und Chemiker nach der Kunde seiner Zeit. 1609 ist er in Winterthur, Werke von ihm erschienen in Orleans und Amsterdam. 1613–17 lebt er im Haag und ließ seine Arbeiten im Haag und in Leyden drucken, dann war er Leibarzt beim Grafen Anton Günther von Oldenburg und ging 1620 nach Hamburg, bis er am 8. März 1625 mit einer damals recht erheblichen Einnahme zum Leibarzt des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow bestellt wurde. Bis dahin hatte er Werke in Bremen, Marburg, Straßburg und Hamburg erscheinen lassen, von jetzt an wurden sie in Rostock, einmal auch in Güstrow gedruckt. Er las auch an der Universität Rostock, der Dichter Johann Rist hörte bei ihm zwischen 1625–28 daselbst medicinische Collegia. Hier trat er auch unter dem Namen „der Lindernde“ in die fruchtbringende Gesellschaft. Als der Herzog durch Wallenstein vertrieben wurde, begleitete S. ihn von 1628–30 treu in seiner Verbannung nach Bernburg, Harzgerode und Lübeck und kehrte erst mit ihm ins Land zurück. Als Johann Albrecht am 23. April 1636 starb und Adolf Friedrich von Mecklenburg-Schwerin sich des jungen Erben Gustav Adolf gewaltthätig bemächtigte, um ihn gegen den Willen des Vaters und der Mutter dem reformirten Glauben zu entreißen, blieb er doch Leibarzt des jungen Fürsten, den Adolf Friedrich in Bützow lutherisch erziehen ließ. Am 2. October 1637 starb S. in Bützow und fand sein Grab in der Domkirche zu Güstrow. Er war vermählt mit Katharina v. Brockdorf. Um 1640 soll dem Geschlechte der Adel erneuert sein; Baron Gert Karl v. Sala auf Bellin wurde am 23. Juni 1751 zum Reichsgrafen erhoben; 1806 erlosch das Geschlecht. Gesammelt erschienen „Angeli Salae opera medico-chymica“ 1647 zu Frankfurt.

A. Blanck, Die mecklenb. Aerzte (1874). – A. Blanck, Angelus Sala. Sein Leben und seine Werke (1883). – Dr. Mettenheimer in „Memorabilien“, Ztschr. für prakt. Aerzte, herausg. von Dr. F. Betz. Heilbronn 1883. Heft 4. – v. Lehsten, Adel Mecklenburgs, S. 225. – Schriften bei Blanck, Die Bologneser Dozenten in U. Dallari’s Ausgabe der Rotoli dei Lettori etc. 1888.