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Artikel „Sörer, Lorenz“ von Georg Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 691–692, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:S%C3%B6rer,_Lorenz&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 20:59 Uhr UTC)
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Sörer: Lorenz S. (Soranus), evangelischer Geistlicher der Reformationszeit, stammte aus Freiberg, trat in den Franciscanerorden ein und studirte in Wittenberg, wo er auch disputirte. Er wandte sich der Reformation zu, wurde 1525 Geistlicher in Reichenbach, 1528 Prediger an der Katharinenkirche in Zwickau. Hier erhielt er 1531 wegen Streitigkeiten mit dem Rathe seine Entlassung. Da diese ohne Kenntniß des Pfarrers erfolgte, beschwerte sich S. bei Luther, der sich des gemaßregelten Geistlichen annahm und dem Zwickauer Rathe heftige Vorwürfe machte. Auch in Torgau vor der kurfürstlichen Regierung fanden Verhandlungen statt. Zwar wurde S. nicht wieder in sein Amt eingesetzt, doch wurde seitdem den Patronatsbehörden die eigenmächtige Entlassung von Predigern streng verboten. Ueber Sörer’s weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

A. H. Kreyßig, Album der evangelisch-lutherischen Geistlichen im Königreiche Sachsen. Dresden 1883, S. 424, 573. – de Wette-Seidemann, Dr. M. Luther’s Briefe IV, 227, 242; VI, 437. – Burkhardt, Dr. M. Luthers Briefwechsel, S. 189. – Archiv für Parochialgeschichte, hrsg. von Hildebrand. Zwickau 1834. I, 1. 2. – Georg Müller, Paul Lindenau. Leipzig 1880. S. 35. – Ueber die Identität mit dem gleichzeitigen, angesehenen Freiberger Prediger vgl. H. Ermisch, Die Briefe Valentin Elners in dem Neuen Archiv f. d. Sächs. Gesch. u. Altertumskunde. V, 324 ff., 327 Anm. 22. Dresden 1884. – Seidemann, D. Jakob Schenk. Leipzig 1875. S. 3 f., 91. – [692] Die Zwickauer Rathsschulbibliothek enthält mehrere Briefe Sörer’s an Stephan Roth.