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Artikel „Sorbillo, Peter“ von Friedrich Otto in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 691, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sorbillo,_Petrus&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 01:31 Uhr UTC)
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Sorbillo: Peter S., aus Geisenheim im Rheingau, gelehrter Mönch um 1500; der Name ist nach der Sitte der Zeit latinisirt aus dem deutschen Slarp oder Schlarf. Die Bursfelder Reformation brachte auch in das Kloster Johannisberg im Rheingau, dem S. angehörte, eine heilsame Aenderung. Nicht nur die Klosterzucht wurde strenger gehandhabt und befolgt, sondern es zog auch neues geistiges Leben in die Klostermauern ein; die Mönche fingen an sich eifriger mit dem Studium zu beschäftigen. Zu diesen gehörte vor allen S., den Butzbach in seinem Wanderbüchlein einen strebsamen und gelehrten Herrn nennt. Es war im J. 1498, als er jenem ein Empfehlungsschreiben an den berühmten Alexander Hegius mitgab, welches so fein stilisirt war und von solcher Gelehrsamkeit zeugte, daß Hegius sich im höchsten Lobe über dasselbe erging. Schon im vorgerückteren Alter stehend besuchte er die Universität Heidelberg, wo er 1506 immatriculirt wurde. Mit andern gelehrten Mönchen, namentlich mit dem Abte Trithemius stand er in Verbindung; von diesem wird erzählt, daß er ihn sehr hoch geschätzt habe. Ihnen sandte er die Erzeugnisse seiner Studien zu, Gedichte (erwähnt wird namentlich das über den h. Pantaleon) und Ausarbeitungen in Prosa, syntagmata haud spernendae lectionis. Insbesondere beschäftigte er sich u. a. mit den Anfängen der Geschichte von Mainz und der Erklärung des Namens Eigelstein; er steht also mit an der Spitze der Forschungen über die Vorzeit dieser Stadt, die bald einen größeren Aufschwung nahmen. Um das Jahr 1524 scheint er gestorben zu sein.

S. Widmann im Rhenus, Zeitschrift des Lahnsteiner Alterthumsvereins III (1886) Nr. 1 u. 2.