ADB:Rotmar, Valentin
Herzogs Ernst von Baiern, die Hochschule Freiburg, wo er vier Jahre verweilte und verwaltete sodann ein Schulamt zuerst in Konstanz, später auch in Salzburg. Zu Konstanz verehelichte er sich mit einer Tochter der Stadt aus dem Geschlechte der Kempter. Im Jahre 1565 begab er sich mit Frau und Kindern nach Ingolstadt, um dort zunächst Privatunterricht zu ertheilen; erst vier Jahre später erhielt er an der Universität den Lehrstuhl der lateinischen Litteratur, in der Folge jenen der Poesie und Rhetorik. 1572 folgte er als Schulrector einem Rufe nach Augsburg, blieb aber in dieser Stellung nur zwei Jahre und kehrte dann wieder nach Ingolstadt zu seinem früheren Amte zurück. Zu Augsburg gab er im Jahre 1574 einen Band Gedichte heraus, betitelt: „Poeseos tomus primus“, worin zumeist religiöse Stoffe behandelt waren. Als sein Hauptwerk sind zu betrachten die Jahrbücher der Universität Ingolstadt, zu deren Abfassung er vornehmlich durch Georg Eder’s catalogus rectorum Viennensium angeregt worden war. Sie erschienen zuerst 1580 unter dem Titel: „Annales Ingolstadienses academiae“ mit einer Zueignung an Markgraf Philipp von Baden; ergänzend sollte ein zweites Werk nachfolgen: „Almae Ingolstadiensis academiae tomus primus“, welches aber erst nach des Verfassers Tode von Johannes Engerd (vgl. A. D. B. VI, 144) vervollständigt und 1581 veröffentlicht wurde. Die Annales Ingolstadienses gab 1782, bis auf die damalige Zeit fortgeführt, in 4 Bänden Joh. N. Mederer neu heraus, Michael Permaneder schloß sie mit einem fünften Bande im Jahre 1859 ab. R. starb am 9. März 1580.
Rotmar: Valentin R., Annalist, einer zu Grassau, südlich des Chiemsee’s ansässigen Familie Rottmaier entstammt, studirte zu Salzburg „in der harten Schule des Johann Molinus“, bezog dann mit Unterstützung seines Erzbischofs, des