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Artikel „Rixner, Heinrich“ von Paul Zimmermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 714–715, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rixner,_Heinrich&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 10:13 Uhr UTC)
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Rixner: Heinrich R. wurde zu Helmstedt am 8. Juni 1634 als Sohn des dortigen Bürgermeisters Jeremias R. geboren; auch seine Mutter Gertrud [715] Ernsts († 1678) war die Tochter eines Helmstedter Bürgermeisters, Heinrich Ernsts. R. besuchte bis 1651 die unter Nicolaus Wilrich’s Leitung stehende Stadtschule und wurde dann zum Unterricht dem Magister Joh. Palladius übergeben, welchem er, als er Rector in Ilfeld geworden war, 1652 dorthin nachfolgte. Am 25. Mai 1653 bezog er die Universität Jena, wo er sich bei den Professoren Major, J. Musäus, Chemnitz, Zeisold u. A. theologischen und philosophischen Studien widmete. Am 27. August 1654 hielt er seine erste Disputation und am 27. März des folgenden Jahres ward er Magister der Philosophie. Obwohl ihm in Jena von der philosophischen Facultät eine Adjunctur angeboten wurde, so siedelte er im August 1656 doch nach seiner Vaterstadt Helmstedt über, wo er Privatcollegien eröffnete. Im Mai 1661 erhielt er auf sein Ansuchen eine außerordentliche Professur der Metaphysik; im Juni 1663 wurde er ordentlicher Professor und etwa ein Jahr später wurde ihm neben dem Fache der Metaphysik noch das der Physik übertragen. Schon in dieser Stellung streifte R. gelegentlich das Gebiet der Theologie und veranlaßte dadurch Beschwerden der theologischen Facultät, welche jedoch zu Gunsten Rixner’s entschieden wurden. Im November 1672 wurde er unter Beibehaltung seiner sonstigen Stellung zum außerordentlichen Professor der Theologie ernannt. Am 14. Januar 1673 erfolgte seine Ernennung zum Doctor der Theologie und noch am 1. December desselben Jahres wurde er als ordentlicher Professor in die theologische Facultät aufgenommen. Wenige Jahre später (1675) wurde er als Propst und Prediger nach Uelzen berufen. Da jedoch auf einer Conferenz des welfischen Gesammthauses hiergegen von Calenbergischer Seite Einspruch erhoben wurde, weil man die tüchtige Kraft der Universität Helmstedt nicht entziehen wollte, so blieb R. derselben erhalten. Doch nur noch für kurze Zeit. Denn als man ihm die erste Predigerstelle zu St. Martini in Halberstadt anbot, nahm er diese an und siedelte um die Mitte d. J. 1679 dorthin über. Einen bald nachher erfolgten Ruf, als Superintendent nach Hildesheim zu gehen, lehnte er ab und blieb in Halberstadt, wo er 1683 zum Consistorialrath und Generalsuperintendent des Fürstenthums Halberstadt und der damit vereinigten Grafschaften Honstein und Reinstein ernannt wurde, bis zu seinem Tode, der am 16. December 1692 erfolgte. Der Vorschlag, R. nach Helmstedt zurück zu berufen, welcher 1686 von der Calenbergischen Regierung gestellt und von der Cellischen befürwortet war, gelangte nicht zur Ausführung, da sowohl die Wolfenbüttel’sche Regierung wie die Universität selbst sich dagegen aussprachen. Die Schriften Rixner’s, welche philosophische und theologische Gegenstände behandeln und zum Theil erst nach seinem Tode herausgegeben wurden, finden sich verzeichnet bei H. Pipping „Sacer decadum septenarius memoriam theologorum – exhibens“. (Lips. 1705) S. 464 ff.

Vgl. die Personalia hinter der auf R. gehaltenen Leichenpredigt von Joh. Theod. Frejen (Helmstedt 1696).