ADB:Reußner
Hans Weynreich eingeführt worden, dessen Officin nach seinem 1558 erfolgten Tode, nach vielen Wandlungen in den Besitz der Familie R. überging. Zur Zeit der dritten Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst war dieselbe in den Händen von Johann Friedrich R., der in demselben Jahre 1740 mit den andern Königsbergern Buchdruckern auch das 100jährige Jubiläum seiner Firma festlich begehen konnte, von welcher Feier 12 Festschriften Zeugniß ablegen. Die R. scheinen von dem Kurfürsten Georg Wilhelm ein Privilegium erhalten zu haben, wonach außer ihnen in Preußen Niemand eine Druckerei anlegen durfte, denn als der Buchdrucker Joh. Heinr. Hartung (s. A. D. B. X, 713–15) bei dem König von Preußen um die Erlaubniß zur Anlage einer neuen Druckerei daselbst einkam, bot J. F. R. alles auf, damit das Gesuch abschläglich beschieden würde, indem er sich auf genanntes Privileg berief und dabei klagte, daß er zu Grunde gehen müsse, wenn noch eine vierte Druckerei in Königsberg angelegt würde, nachdem er seit Bestehen der drei anderen dortigen Druckereien schon viel verloren habe. Hartung erhielt infolge dessen die Genehmigung nicht, übernahm dann aber die J. Stelte’sche Buchdruckerei daselbst und erwarb 1742 noch die Reußner’sche Officin, wodurch er auch Verleger der seit 1640 erscheinenden Königsberger Zeitung und Hof- und Akademischer Buchdrucker wurde.
Reußner: R., eine bedeutende Buchdruckerfamilie, die vom Jahre 1640 bis 1742 in Königsberg thätig war. In dieser Stadt war die Buchdruckerkunst erst 1523 durch- Meckelburg, Geschichte der Buchdruckereien in Königsberg, 1840, S. 2 ff. – Königsberger Zeitung 1830, Beilage Nr. 108. – Weller, Annalen II, 96, 97, 384, 566.