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Artikel „Pauli, Hermann Reinhold“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 260, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pauli,_Hermann_Reinhold&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 23:08 Uhr UTC)
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Pauli: Hermann Reinhold P. wurde am 28. Februar 1682 als Sohn des Professors der Theologie Reinhold P. in Marburg geboren. Seine Vorfahren väterlicherseits waren in mehreren Generationen Geistliche in Danzig gewesen. Er verlor seinen Vater sehr früh. Nachdem er die Schulen in Marburg besucht, begann er ebenda im J. 1696 das Studium der Theologie, ging dann mit seinem älteren Bruder auf das akademische Gymnasium in Bremen und setzte hernach von 1701 an das Studium in Marburg fort. Kaum 20 Jahre alt ward er im J. 1702 Hofprediger der verwittweten Fürstin von Nassau-Schaumburg. Im J. 1705 kam er als erster reformirter Prediger an die Bartholomäikirche in Braunschweig, wo der Herzog Anton Ulrich den Reformirten freie Religionsübung gestattet hatte. Um seiner kleinen Gemeinde die kirchlichen Lasten zu erleichtern, unternahm er im October 1705 eine Collectenreise nach Holland, auf der er auch die Bekanntschaft der bedeutendsten dortigen reformirten Theologen machte. Im J. 1724 ging er als Prediger nach Frankenthal in der Pfalz; da seine Mutter von hier gebürtig war – sie war eine Tochter des Predigers Daniel Tossan und war im J. 1697 gestorben –, glaubte er, diese Berufung in weit ungünstigere Verhältnisse nicht abweisen zu dürfen. Da seine Wirksamkeit hier eine wenig erfolgreiche war, folgte er gern im J. 1728 einem Rufe nach Halle a. d. S. Hier wurde er zunächst zweiter Domprediger und Professor am reformirten Gymnasium illustre, hernach im J. 1734 erster Domprediger und Consistorialrath, später auch Inspector des Domgymnasiums u. s. f. Er starb am 5. August 1750, nachdem er mehrfach vorher schwere Krankheiten durchgemacht hatte. – P. ist Dichter des Liedes: „Lobe, lobe meine Seele, den der heißt Herr Zebaoth“, welches Freylinghausen in den 2. Theil seines Gesangbuches (nicht ganz unverändert) aufnahm und welches von hier aus in mehrere Gesangbücher, namentlich in Magdeburg und Umgegend, Aufnahme gefunden hat. Außerdem ist er Verfasser einer Reihe theologischer Abhandlungen; auch hat er Predigten drucken lassen.

Dreyhaupt, Chronik des Saalkreises II, S. 688. – Rotermund zum Jöcher V, S. 1694. – Meusel, Lexicon X, S. 296. – Evangelisch-reformirte Kirchenzeitung 1863, S. 33 ff. – Koch, Geschichte des Kirchenliedes u. s. f., 3. Aufl., 6. Bd., S. 77 ff. – Fischer, Kirchenliederlexikon, 1. Hälfte, S. 37.