ADB:Otto (Markgraf von Meißen)

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Artikel „Otto, Markgraf von Meißen“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 704, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Otto_(Markgraf_von_Mei%C3%9Fen)&oldid=- (Version vom 30. Dezember 2024, 16:01 Uhr UTC)
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Otto, Markgraf von Meißen, 1062–1067, Sohn des Grafen Wilhelm III. von Weimar-Orlamünde, folgte seinem kinderlosen Bruder Wilhelm in der Mark. Um einen Streit mit dem Erzbischof Siegfried von Mainz beizulegen, der ihm die Mainzer Lehen im Orlagau zu entziehen drohte, verstand er sich nicht allein zur Zehentzahlung von allen seinen Besitzungen in Thüringen, sondern versprach auch das Volk zu derselben zu zwingen. Gelungen ist ihm dies nicht, er zog sich dadurch nur von Seiten der Thüringer solchen Haß zu, daß sie seinen Tod mit Freuden begrüßten. O. erscheint als ein Anhänger Hanno’s von Köln, doch gehörte er 1063 auch zu Denen, auf deren Verwendung Heinrich IV. dem Erzstifte Bremen den Hof Lesum schenkte; vermuthlich hat er auch an dem Zuge gegen König Bela von Ungarn theilgenommen. 1066 wird er als Vogt des Klosters Merseburg genannt. Mit ihm erlosch der weimarische Mannesstamm. Von seinen drei Töchtern aus seiner Ehe mit Adele, der Tochter des Grafen Lambert von Löwen, war die älteste, Oda, mit Markgraf Ekbert von Meißen vermählt, Kunigunde nacheinander mit dem russischen Fürsten Jaroslaw, dem Grafen Kuno von Beichlingen und dem Grafen Wiprecht II. von Groitzsch, Adelheid zuerst mit Graf Adalbert von Ballenstedt, dann mit Pfalzgraf Heinrich von Laach.

O. Posse, Die Markgrafen von Meißen, Leipzig 1880, S. 135 ff.