ADB:Wilhelm (Markgraf von Meißen)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wilhelm, Markgraf von Meißen“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 117–118, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wilhelm_(Markgraf_von_Mei%C3%9Fen)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 15:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 43 (1898), S. 117–118 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Wilhelm IV. (Weimar) in der Wikipedia
Wilhelm IV. in Wikidata
GND-Nummer 143036793
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|43|117|118|Wilhelm, Markgraf von Meißen|Heinrich Theodor Flathe|ADB:Wilhelm (Markgraf von Meißen)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=143036793}}    

Wilhelm, der vierte dieses Namens aus dem Hause der Grafen von Weimar-Orlamünde, folgte nach seines gleichnamigen Vaters Tode 1039 in dessen Grafschaften, wurde nach Ekkehard’s II. Tode Markgraf von Meißen 1046 und erhielt wahrscheinlich auch von Markgraf Dedi von der Ostmark, dessen Stiefsohn er durch die zweite Vermählung seiner Mutter Oda geworden war, dessen thüringische Marken abgetreten, so daß er die sämmtlichen Marken Ekkehard’s I. in seiner Hand vereinigte. Nach Kaiser Heinrich’s III. Tode hielt er treu zu dessen Wittwe Agnes, bei der er in hohem Ansehen stand. Er führte den Oberbefehl über das Reichsheer, das sie dem von seinem Bruder Bela vertriebenen [118] Könige Andreas von Ungarn zu Hülfe schickte; beigegeben war ihm Bischof Eppo von Naumburg. Er mußte aber bald den Rückzug antreten, und bei einem Ueberfall in der Nähe von Wieselburg geriethen beide Führer nebst dem bairischen Grafen Boto nach heldenmüthiger Gegenwehr in Gefangenschaft. Aus Bewunderung für die Tapferkeit Wilhelm’s bewog Bela’s Sohn Geisa seinen Vater, den Markgrafen nicht nur freizugeben, sondern ihn auch mit einer seiner Töchter, Sophie zu verloben; als aber dieser im folgenden Jahre, 1062, seine Braut heimholen wollte, erkrankte er unterwegs und starb. In der Reihe der Markgrafen von Meißen dieses Namens pflegt er ohne Ziffer aufgeführt zu werden.

Posse, Die Markgrafen von Meißen u. d. Haus Wettin, Leipz. 1881, S. 124 ff.