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Artikel „Omichius, Franciscus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 349, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Omichius,_Franciscus&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 04:17 Uhr UTC)
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Omichius: Franciscus O., sonst Franz Omcken, Omke, Oemeke, war ein Sohn des Superintendenten Gerhard Omcken (s. o.). Bachmann nennt in der „Geschichte des evang. Kirchengesanges in Mecklenburg“, S. 321, beide irrig „v. Oemeken“. Er war zu Güstrow geboren, studirte in Wittenberg, wo er sich Melanchthon anschloß, wurde darauf 1566 Conrector und 1572, nach Magister Johann Freder’s Scheiden, Rector an der Domschule zu Güstrow, dem jetzigen Gymnasium, in der Reihenfolge der vierte. 1591 im October starb er, nachdem noch in demselben Jahre seine „Christlyke unde eintföldige underwysinge vor de Jungen Knaben in der Schole“, die er dem Güstrower Superintendenten Andreas Celichius (Zelicke) widmete, gedruckt war. Dieses streng lutherische kleine katechismusähnliche Buch hat ihm bei Herm. Beck, Erbauungslitteratur der evang. Kirche. I, S. 94 und 217 den Vorwurf eines abtrünnigen Schülers von Melanchthon zugezogen, der auch im Unterricht für Confirmanden ketzerrichtete. Am bekanntesten machte ihn sein 1578 bei Jac. Lucius erschienenes Schauspiel „Ein newe Comoedia von Dionysii Syracusani und Damonis und Pythiae Brüderschafft“ etc., namentlich die darin vorkommenden niederdeutschen Scenen. die er aber nicht erfunden hat. Daß der ganze Auftritt vom „Strebkatz“-Ziehen aus Bade’s Claews Bûer (1523) herübergenommen sei, hat Karl Goedeke nachgewiesen, der ihn auch in seinem 1855 erschienenen Johann Römoldt abdrucken ließ. 1580 führte das Stück der Domküster Georg Pondo in Berlin auf und Georg Mauricius aus Wittenberg übersetzte es sogar unter dem Titel „Narratio comica de amicitia Damonis ac Pythiae“, „in usum Altdorfinae Academiae, Panegyria 41 Anno 1617 celebrantis“ frei ins Lateinische. So ist es dort also aufgeführt und vermuthlich nachher anderwärts mehr. – Omichius’ gleichnamiger Sohn war Professor und Dr. der Medicin zu Frankfurt an der Oder, wo er 1615 das Rectorat bekleidete.

C. M. Wiechmann, Meklenburgs altniedersächsische Literatur, II, S. 90 ff. und 117 ff., III (von Ad. Hofmeister), 221. – Krey, Beitr. zur Meckl. Kirchen- und Gelehrten-Gesch., I, 304; II, 55. – K. Goedeke, Grundriß, Aufl. 2, Bd. 2, S. 335 f., No. 29–34. – Jahrb. d. V. f. niederd. Sprachforschung 9, S. 104. – K. Theod. Gaedertz, Gabriel Rollenhagen etc. – Ders., Niederdeutsches Theater, I.